Eigentlich wollten die damals noch 20 Mitglieder bereits im vergangenen Sommer Rückschau halten. Doch mitten in den Vorbereitungen verstarb ihr Vorsitzender Wilhelm Hothan. So wurde das kleine Fest verschoben.
Jetzt hat sich die Kameradschaft selbst das schönste Geschenk machen können. Denn mit fünf jungen Leuten konnte der Altersdurchschnitt erheblich gesenkt werden. Denn schon länger wirbt die Gruppe auch um ehemalige Bundeswehrangehörige. Hothans Nachfolge hat inzwischen Erwin Wehrmann angetreten. Dessen Stellvertreter wurde Thomas Voigt. Für Protokoll und Kasse bleiben Jürgen Bregulla und Heinrich Wilkening zuständig.
Wehrmann berichtete jetzt den Mitgliedern aus der Geschichte des Vereins. Das war zunächst gar nicht so leicht: Wilkening musste die damals im Protokollbuch übliche Schrift erst „übersetzen”: „Das konnte keiner von uns mehr lesen”, gestand der Vorsitzende ein. Nun aber ist alles wieder bekannt: Am 25. August 1889 wählten 32 Kriegsteilnehmer den „Dreiviertelmeier” Ernst Kerkmann zum Vorsitzenden. In den Statuten wurde unter anderem geregelt, dass bei Beerdigungen ein Zylinder oder Hut zu tragen sei. 1894 wurde die heute noch existente Fahne beschafft. Danach brachen die Eintragungen ab. Sie wurden erst im Mai 1957 nach der Wiedergründung aufgenommen.
Als heutige Aufgaben der Soldatenkameradschaft sieht Wehrmann die Mitgestaltung der jährlichen Feierstunde zum Volkstrauertag, die Beteiligung an örtlichen Veranstaltungen sowie die Teilnahme bei fröhlichen und auch traurigen familiären Anlässen an. Dazu gehört die würdige Begleitung verstorbener Kameraden auf deren letztem Weg. Vielleicht wird auch an frühere gemeinsame Auflüge angeknüpft. Als der Mitgliederkreis noch aus über 60 Personen bestand, galten Fahrten unter anderem den Kriegsschauplätzen und Grabstätten in Frankreich.
Den Rahmen der Feierstunde nutzte Wehrmann zum Dank an frühere und heutige Mitglieder: „Deren treue Mitwirkung hat unsere Gemeinschaft erhalten.” Einige sind inzwischen seit über 40 Jahren dabei: Friedrich Schaper, Philipp Helbig, Helmut Sommer, Jürgen Bregulla, Walter Hilbrich, Erich Fink und Heinrich Wilkening. Foto: al