Es schmeckt zwar nicht wie bei „Muttern” zu Hause, doch das Mensa-Essen in der Grundschule Auetal in Rehren kann auch nicht 10 Minuten nach dem Kochen auf dem Tisch stehen. Dieser Tage probierten Vertreter aus dem Schulvorstand, aus dem Lehrerkollegium und die Oecotrophologin (Ernährungswissenschaftlerin) Sielke Groth als Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule ein kindgerechtes Menü, das unter Umständen ab dem Sommer mit der Einführung der Ganztagsschule serviert werden soll. „Meyer`s Zwergenschmaus” aus dem Kalletal bietet abwechselungsreiche Kost, die täglich frisch gekocht auf den Tisch der noch zu bauenden Mensa kommen soll. Der Begriff „frisch” ist aus Sicht der Ernährungswissenschaftlerin dabei nicht ganz richtig. Das Essen wird bereits in den frühen Morgenstunden in Bielefeld in einer Großküche gekocht, dann ins Kalletal gebracht und von dort mit Verteilerfahrzeugen zu den verschiedensten Kunden geliefert. „Es gehen in dieser Zeit wertvolle Nährstoffe verloren”, gibt Sielke Groth zu bedenken, die aber auch keine bessere Lösung vorschlagen kann. Sei denn, die Gemeinde würde eine eigene Köchin einstellen, die für rund 100 Kinder das Essen vorbereitet. Olaf Humke, der als Vertreter der Gemeinde mit am Tisch saß, sah diese Möglichkeit aus Kostengründen nicht realistisch an. Die Gemeinde müsste außer den Personalkosten weitere größere Investitionen im Küchenbereich tätigen. Schulleiter Carl Gundlach, der sich zuvor über Alternativen informiert hatte, konnte dem Angebot der Firma Meyer durchaus positives abgewinnen. Für 2,20 Euro kommt jeden Tag ein anderes Essen auf den Tisch. Die Großküchenbetreiber versprechen, das sich erst nach zirka sechs Wochen der Speiseplan wiederholt. „Das Essen wird kindgerecht und ausgewogen, also salz- und fettarm und ohne Geschmacksverstärker hergestellt und im Gegensatz zu einem Erwachsenen-Menü in kleineren Portionen geliefert”, machen Carl Gromann und Arnd Plöger von der Lieferfirma deutlich, die täglich zwei Menüs zur Auswahl anbietet. Für ein Dessert oder eine Beilage müssen zusätzlich 30 Cent in Rechnung gestellt werden. Die Schule kann jederzeit die Belieferung unterbrechen oder kündigen, geht also keine langfristige Bindung mit dem Lieferanten ein. Lehrerkollegium und Schulvorstand wollen nun beraten, ob das Angebot infrage kommt und wie die technische Abwicklung vor Ort erfolgen soll. Ein weiterer Vorteil wäre, daß „Meyer´s Zwergenschmaus”, der schon zahlreiche Kindergärten und Ganztagsschulen in Niedersachsen beliefert, kostenlos Warmhaltebehälter zur Verfügung stellt und eine pünktliche Belieferung zur Mittagszeit verspricht. Foto: tt
Schulleiter Carl Gundlach serviert seinen Kolleginnen und dem Schulvorstand persönlich den „Zwergenschmaus”.