Ein gusseisernes historisches Ortsschild von Rannenberg, das viele Jahre verschollen war, ist wieder aufgetaucht und inzwischen restauriert worden. Mitglieder der Dorfgemeinschaft haben es jetzt auf einem Stein im Dorfmittelpunkt aufgestellt. Das Schild stammt noch aus der Zeit, als Rannenberg zu Hessen gehörte. Vor Jahrzehnten ist es nach Lauenau gekommen und wurde dort vor einigen Jahren dem Heimatverein übergeben, dessen Vorsitzender es nach Rannenberg zurückbrachte. Die Dorfgemeinschaft hat lange gesucht, bis sie eine Firma gefunden hat, die noch die alten Buchstabenformen herstellt und so das Schild restaurieren konnte. Jetzt ist es der Blickfang auf einem im Rahmen der Dorferneuerung entstandenen Platz an der Rannenberger Straße. In fünf Zeilen ist die damalige Zugehörigkeit des Ortes beschrieben: Gemeinde Rannenberg, Kreis Rinteln, Regierungsbezirk Kassel, Landwehrbezirk Hameln, Hauptmeldeamt Hameln. Der Blick zurück in die Geschichte verrät, dass im Jahre 1640 Rannenberg nach Aufteilung der Grafschaft Schaumburg der „Landgrafschaft Hessen-Kassel” zugeteilt wurde. 1821 wurde es Exklave des inzwischen zum Kurfürstentum aufgestiegenen Hessen-Kassel. 1866 kam dieser Teil, wie das ganze Kurfürstentum Hessen, nachdem sie von Preußen erobert wurden, zur preußischen Provinz Hessen-Nassau, wo er ab 1904 als Landkreis Grafschaft Schaumburg mit Sitz in Rinteln geführt wurde. Nach einer Verwaltungsreform innerhalb Preußens wurde der Kreis 1932 der Provinz Hannover zugeteilt. Nach dem 2. Weltkrieg kam der Kreis dann unter britische Besatzung und wurde 1946 Bestandteil des Landes Niedersachsen. Rannenberg ist seit der Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1974 ein Ortsteil der Gemeinde Auetal, Landkreis Schaumburg, Niedersachsen. Bis dahin bildete der Ort zusammen mit dem Gut Bodenengern die selbstständige Gemeinde Rannenberg. Foto: tt
Das historische Schild hat auf dem neuen Dorfplatz einen würdigen Platz gefunden.