Mit einem Festkommers wird die Ortsfeuerwehr Rolfshagen ihre Feierlichkeiten zum 75-jährigen Bestehen eröffnen. Für Freitag, 15. Mai ist ab 19.30 Uhr ein Festakt und im Anschluss daran ein Tanzabend geplant.
Am Samstag, 16. Mai findet von 10 bis 17 Uhr ein Orientierungsmarsch für Feuerwehrgruppen statt und von 13 bis 16 Uhr werden Fahrzeuge und Geräte der Feuerwehr vorgeführt. Zur Unterhaltung spielt die Schützenkapelle Kathrinhagen. Von 16 bis 19 Uhr sorgt der Spielmannszug Rolfshagen für Unterhaltung und die Sieger des Orientierungsmarsches werden geehrt. Ab 19.30 Uhr ist ein gemütliches Beisammensein mit Musik geplant. Ortsbrandmeister Rüdiger Teich wird beim Festakt noch einmal auf die Geschichte der Ortswehr eingehen, die 1934 begann, als die Bürger von Rolfshagen die bestehende Pflichtfeuerwehr der Gemeinde in eine freiwillige Einrichtung überführten. Bei der Gründungsversammlung der Ortsfeuerwehr waren 41 überwiegend junge Männer anwesend, die ihren Beitritt erklärten. Die meisten von ihnen waren von Beruf Bergmann. Ihnen folgten Glasmacher, Handwerker, Landwirte, Arbeiter und acht Handwerksmeister. Einer von ihnen, der Tischlermeister Heinrich Buhr, wurde der erste Wehrführer in Rolfshagen. Von 1934 bis 1974 hatte die Ortswehr durchschnittlich 50 bis 60 Mitglieder. Seit 1974 ist die Freiwillige Feuerwehr personell ständig gewachsen und zählt heute 178 Brandschützer, von denen 33 aktive Feuerwehrleute das Hab und Gut ihrer Mitbürger schützen. Zwölf Mitglieder gehören der Jugendfeuerwehr an, elf der Altersabteilung und 122 sind fördernde Mitglieder. Besonders erwähnenswert ist, dass die Ortswehr in den 75 Jahren von nur vier Brandmeistern geleitet wurde. Heinrich Buhr blieb von 1934 bis 1953 an der Spitze der Ortswehr, von 1953 bis 1966 leitete Erich Eickmann die Ortswehr, von 1966 bis 1988 Hubert Teich und seit 1988 dessen Sohn Rüdiger. Von 1934 bis 1940 standen den Feuerwehrmännern in Rolfshagen zur Erfüllung ihrer Pflichten lediglich eine Handpumpe und ein Handschlauchkarren zur Verfügung. 1940 wurde ein Tragkraftspritzenanhänger angeschafft, der bis 1957 in Betrieb war. Mit dem 1957 gebraucht übernommenen Löschgruppenfahrzeug aus Steinhagen kam mehr Beweglichkeit in die Wehr. Zusätzlich wurde 1958 eine Tragkraftspritze (TS 8/8) in Betrieb genommen. Von diesem Zeitpunkt an war die Wehr für damalige Verhältnisse optimal ausgerüstet. 1969 gab der Rat der Gemeinde Rolfshagen grünes Licht für die Anschaffung eines Löschgruppenfahrzeuges (LF 8, Daimler-Benz MB 408), da am „Steinhäger” der Zahn der Zeit genagt hatte. Bis 1984 folgten Sprechfunkgeräte, Motorkettensägen, eine neue Tragkraftspritze sowie vier Atemschutzgeräte und 1986 ein zweites Fahrzeug. Schließlich wurde die Ortsfeuerwehr 1981 als Stützpunktwehr eingestuft. Bis 1954 wurden die Geräte in einem Raum an der Schule untergebracht, dann entstand am Horstsiek das Gerätehaus. Das Gerätehaus wurde im Laufe der Jahre immer wieder erweitert. Erst im vergangenen Jahr ist es umfangreich saniert und umgebaut worden. Mit den wachsenden Aufgaben der Wehr sind auch die Einsatzfahrzeuge und die Geräte weiterentwickelt worden. Heute verfügt die Stützpunktwehr Rolfshagen über alle notwendigen Einsatzgeräte, um bei Bränden, Unfällen und anderen Katastrophen helfen zu können. Aber nicht nur auf das Material, vor allem auf die Menschen, die damit „arbeiten”, kommt es bei Einsätzen an. „Für die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Ortswehr benötigen wird alle Kameradinnen und Kameraden mit ihrem vielschichtigen beruflichen Fachwissen. Nur so können wir fachkompetent und zeitnah die mannigfaltigen sowie oftmals veränderten Aufgaben zu jeder Tageszeit bewältigen und das Ziel aller Bestrebungen erreichen, nämlich den Bürgern wirksam in Not und Gefahr zu helfen”, wirbt Ortsbrandmeister Rüdiger Teich für die Ortsfeuerwehr.
Foto: privat
Die Löschgruppe der Ortswehr Rolfshagen im Jahr 1984.