Das Lindhorster Gemeindeoberhaupt traf vor Ort auf Hannovers Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg, der das Denkmal bei strahlendem Sonnenschein enthüllte. „Stellvertretend für all die vielen Marktfrauen,” wie es das Stadtoberhaupt damals ausdrückte. Natürlich war auch die damals 92-jährige in Lindhorster Tracht gekleidete Oma Duhnsen vor Ort. Sie verfolgte sichtlich amüsiert das Spektakel und den Menschenauflauf. Eine Kutsche hatte sie vorher vom Hauptbahnhof zur Markthalle gebracht. Das Rahmenprogramm für die Veranstaltung gestalteten Lindhorster Vereine.
Die Bronzestatue vor der Markthalle zeigt Karoline Duhnsen als junge Frau, wie sie in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit einer schwer gefüllten Kiepe auf dem Rücken Fleisch und Wurst aus Lindhorst in die Markthalle schleppte. Manchmal trug sie mehr als einen Zentner, mehr als die Bahn, die sie nach Hannover hineinbrachte, eigentlich erlaubte. Die Idee, solch eine Skulptur zu schaffen, war anlässlich des Markthallen-Jubiläums vor einigen Jahren geboren und von Standbetreiber Dieter („Käse”) Jäck verfolgt worden. Mehr als ein halbes Jahrhundert hatte Karoline Duhnsen auf dem Markt gearbeitet.
Die 1,30 Meter große Bronzefigur schuf der Bildhauer Hans-Jürgen Zimmermann, Karoline Duhnsen hatte dafür extra Modell gesessen. Dem Künstler ist es hervorragend gelungen, Oma Duhnsens freundliches, verschmitztes Lächeln an die Figur weiterzugeben, ebenso das heitere Wesen, das sie bereits als junge Frau auszeichnete.
Karoline Duhnsen verstarb am 25. Februar 2001 im Alter von 94 Jahren. Die Lindhorsterin gehört sicherlich zu den wenigen Menschen auf der Welt, denen, wie es Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg damals formulierte, „bereits zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt wird.”
Der Entwurf aus Gips der von dem hannoverschen Bildhauer und Maler Hans-Jürgen Zimmermann geschaffenen Bronze-Skulptur befindet sich im Bergbau - Museum auf Hof Gümmer. Das Museum ist täglich außer montags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Foto: privat