Die nördliche Altstadt soll attraktiver werden: Damit künftig der Eindruck einer qualitativen Zweiteilung der Innenstadt überwunden werden kann, haben sich Verwaltung und das „Bündnis Nordstadt Stadthagen” die Umgestaltung des Hundemarktes als nächstes Etappenziel gesetzt. „Wir möchten diese zentrale Stelle besser darstellen”, so Bürgermeister Bernd Hellmann. Es sei feststellbar, dass der Platz nicht als schön und, abseits seiner Parkplatzfunktion, überhaupt nicht wahrgenommen werde. „Vom Hundemarkt zum Zukunftsraum – Visionen für die Nordstadt” lautet der Titel des Projektes, um dessen Umsetzung sich die Kreisstadt im Rahmen der Quatiersinitiative Niedersachsen (QIN) 2009 beworben hat. Als Investitionssumme sind dafür 50.000 Euro vorgesehen. Das Land würde bei Genehmigung 40 Prozent finanzieren, die Stadt ebenfalls 40 und das Bündnis 20 Prozent der Kosten übernehmen. Damit tritt ein weiterer Bereich in die Fußstapfen der bis heute erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Aufwertung der Nordstadt. Der bereits erzielte Imagegewinn des Quartiers könnte weiter ausgebaut werden. Über einen Gestaltungswettbewerb sollen nicht nur Fachbüros, sondern auch Bürger Ideen zur Zukunft des bis dato vernachlässigten Areals liefern können. Immobilieneigentümer und Gewerbetreibende, aber auch Anwohner und Interessierte können sich in den Gestaltungsprozess einbringen. Die Betonung der Funktion des Hundemarktes als Zugang zur Stadt in alle Richtungen stellt dabei einen der Aufgabenschwerpunkte. Insbesondere auf bisher weniger frequentierten Fleckchen wie der Gerbergasse oder der Brunnenpassage könnte dann eine neue Wertigkeit zukommen. Die zur Zeit 360 bestehenden Parkplätze sollen bei der Umgestaltung erhalten bleiben. Laut Hellmann sei es jedoch denkbar, abhängig vom jeweiligen Konzept, die 60 überirdischen Parkflächen durch einen Ausbau der Tiefgarage unterirdisch zu ersetzen. Das Nordstadt-Bündnis ist zur Zeit mit dem Zusammentragen weiterer Quartiersdaten beschäftigt, die eine exakte Arbeitsgrundlage stellen sollen. Darin enthalten sind Informationen wie Laden-Leerstände, Anwohnerzahlen und Gewerbetreibende. „Wir führen das Bündnis wie ein Unternehmen”, so der Vorsitzende Stefan Ammon. Die Entscheidung des Landes Niedersachsen für oder gegen das Erfolg versprechende Projekt fällt im August, die Umsetzung ist für 2010 vorgesehen. „Wir gehen davon aus, in Stadthagen künftig einige Baustellen mehr zu sehen”, so Hellmann zuversichtlich. Wer bereits konkrete Ideen entwickelt hat, kann mit dem Bündnis-Nordstadt oder der Stadtverwaltung in Kontakt treten. Foto: nb
Ein Stadtjuwel in Szene setzen: Bündnis-Vorsitzender Stefan Ammon (li.). und Bürgermeister Bernd Hellmann sehen in der Gerbergasse großes, derzeit ungenutztes, Potential.