Für das diesjährige Programm „Schwöre, wähl misch” haben die „Mischlinge” in ihren Erfahrungen zum Thema Wahlen gekramt und passend zum Wahljahr ihre persönlichen Erlebnisse auf die Schippe genommen. Politikverdrossenheit, Politikunwissenheit, Wahlüberforderung und Wahlverhalten sind nur einige Bereiche, die in dem neuen Stück thematisiert werden.
In kurzen aneinander gereihten in sich geschlossenen Episoden präsentieren die Darsteller einen Ausschnitt dessen, was sich im Laufe des Jahres aus Dialogen und Ausprobieren entwickelt hat. Für Renate Junklewitz, Leiterin der Theatergruppe, ist gerade die bunte Mischung aus jungen und älteren Männern und Frauen unterschiedlicher Herkunft das Spannende. Einige sind schon viele Jahre dabei. „Da spüre ich eine deutliche Entwicklung”, ist sie begeistert. Wie bei Joachim Schütz beispielsweise, der seit zehn Jahren der Gruppe „Mischlinge” angehört und gemeinsam mit Stefanie Broocks (neun Jahre), Dorothea Sonntag (fünf Jahre), Bernhard Fritz (etliche Jahre) und Monika Kauffeldt (drei Jahre) sich schon auf einige Produktionen „eingelassen hat”.
Auch Polina Neumann ist bereits vier Jahre dabei, solange wie sie schon in Deutschland lebt. Dieses Jahr zum ersten Mal wirken Lennart, Hannah, Pia und Kathi mit und sorgen mit ihren 15 bis 17 Jahren für frischen Wind bei den 40- bis 66-Jährigen. „Es gefällt uns super”, spricht Pia für alle. Das Thema sei interessant, die Inhalte entwickelten sich über eine Art „Brainstorming”. Gerade der Prozess sei das Spannende und „für mich enorm wichtig”, ergänzt Stefanie. Dazu geselle sich die „Kunst von Renate, dass sie die einzelnen Ansätze in ein lückenloses Gesamtkonzept zusammenfügt”, lobt Bernhard die „Chefin”. Diese hatte an der Generalprobe auch noch einiges auszusetzen, was allerdings die Darsteller bereits selbst so empfunden haben. Das sei immer so, erklären sie. Dafür sei bereits die Premiere in der „alten polizei” super gelaufen und der Funke auf das Publikum übergesprungen. Ähnlich wird es auch die nächsten Auftritte laufen.
Danach ist wieder mittwochs von 20 Uhr bis 22 Uhr in der „alten polizei” das Kreieren angesagt. Gern informiert Junklewitz Interessierte, die sich auf einen spannenden Prozess einlassen, Theaterluft schnuppern und ganz viel über sich selbst lernen wollen. Foto: mr