Nachdem auch zahlreiche Telefonate mit weiteren Kapellen, die kurzfristig in die Bresche hätten springen können, keinen Erfolg brachte, gingen die Schützen pfiffig vor. Sie entwarfen die Idee einer „Kapelle auf Rädern”, bestückten den CD-Player eines offenen Mercedes - Cabrios mit der entsprechenden Musik, drehten die Lautstärke ordentlich hoch und schon bewegten sich die Teilnehmer am Rundmarsch durch das Dorf im passenden Rhythmus. Unter die Marschteilnehmer hatten sich Bad Nenndorfs stellvertretender Bürgermeister Werner Tatge, eine zehnköpfige Abordnung des Schützenvereins aus der Kurstadt sowie etliche Horster Bürger gemischt.
Die Motorhaube des Autos zierte ein weißes Betttuch mit der Aufschrift „Danke H1N1” als Anspielung auf die durch die Schweinegrippe ausgelöste musikalische Zwangsmaßnahme. Auf dem Weg durch das an vielen Stellen mit grün-weißen Fahnen geschmückte Dorf wurden die Königsscheiben an den Häusern der Schützenkönige angebracht. Die Majestäten waren vorher von Friedhelm Töhte auf Schwakes Hof in der Nähe des Schützenhauses feierlich proklamiert worden. Zur Schützenkönigin 2009 wurde Ute Stiller ausgerufen.
Die 1. Dame heißt in diesem Jahr Helga Oltrogge, die 2. Dame Sabine Oltrogge. Der Titel des Schützenkönigs wurde Hans-Jürgen Siegmund zuerkannt. Wilhelm Henning steht ihm als 1. Ritter, Gerhard Oltrogge als 2. Ritter zur Seite. Den Tagesbesten-Pokal beim Königsschießen errang in diesem Jahr Ralf Tölcke. Das Schießen um den Feuerwehrpokal gewann Gerd Oltrogge.
Vor der Proklamation zeichnete Hans-Jürgen Siegmund in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Schützenkreisverbandes Nesselblatt Berthold Bolsewig mit der Ehrennadel in Gold des Deutschen Schützenbundes für dessen 40-jährige Mitgliedschaft im Verein aus. Die Ehrennadel in Silber gab es für Lars Tölcke, Erika und Lothar Winkler sowie für Jutta und Werner Schulz. Sie alle traten dem Verein vor einem Vierteljahrhundert bei. Seit 15 Jahren sind Hans-Jürgen Siegmund, Reinhard Prenger, Jens Stock sowie Anita Oltrogge und Heinrich Laporte begeisterte Schützen. Auch ihnen wurden Ehrennadeln angeheftet.
Ihr zweitägiges „winzigstes Schützenfest der Welt” feierten die Grünröcke rund um das vereinseigene Schützenhaus. Nach Proklamation und Rundmarsch ließen sich die Schützen und ihre Gäste zu einer Vesper nieder. Danach stand ein Tanzvergnügen mit DJ Klaus auf dem Programm.
Für den zweiten Schützenfesttag hatten sich die Grünröcke etwas Neues einfallen lassen. Mit Hilfe von Spenden aus den Reihen der Mitglieder gastierte am Nachmittag der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Nettelrede auf der Wiese vor dem Schützenhaus mit einem Musikprogramm passend zum Fest. Währenddessen vergnügten sich die Kinder bei einem Kinderfest an verschiedenen Stationen rund um das Schützenhaus. Mit einer Kaffeetafel und einem gemütlichen Beisammensein klang das „winzigste Schützenfest” aus. Foto: privat