Die Plakette zeigt auf der Vorderseite den Bundesadler mit der Aufschrift „Sportplakette des Bundespräsidenten”, auf der Rückseite die von einem Lorbeerblatt teilweise bedeckte Ziffer Hundert. Die Auszeichnung wird an Sportvereine vergeben, die sich nachweislich besondere Verdienste um die Pflege und Entwicklung des Sport erworben haben. Voraussetzung für die Vergabe ist der Beleg des Gründungszeitpunkts.
Die Liste der geladenen Gäste in das große, auf dem Platz neben dem Freibad aufgebaute Festzelt war lang. Neben dem Landrat sowie dem Schirmherrn der Jubiläumsveranstaltung, dem Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy, waren Vertreter aus dem Sportgeschehen, der Kommunalpolitik, den örtlichen Vereinen und den Kirchen der Einladung gefolgt. In ihren Grußworten, angereichert mit den besten Wünschen für das nächste Jahrhundert der Vereinsgeschichte, wurde durchweg deutlich, welch hohes Ansehen sich der TuS Jahn Lindhorst in seiner 100-jährigenVereinsgeschichte erworben hat. Rund 450 Personen füllten das Zelt, darunter zahlreiche Sportler aus früheren Meisterschaftsmannschaften. Viele von ihnen waren für ein Wiedersehen mit ihrem Verein und den Mannschaftskameraden wieder einmal in den Ort gekommen.
Den Reigen der Gastredner eröffnete der Landrat. Lob, Anerkennung und Dank verdiene der Anspruch des TuS Jahn nicht nur den Leistungsgedanken zu fördern, sondern den Breitensport zu unterstützen. Die Teilnahme am Vereinssport fördere die Ausbildung von Sozialkompetenz und fördere Kameradschaft und Teamgeist. Jugendliche, die Sport trieben, so der Landrat, seien weniger anfällig für politische Extreme und könnten Suchtgefahren eher widerstehen. Er bezeichnete Sport als eine unverzichtbare Aufgabe, denn er leiste notwendige Integrationsarbeit.
Dass im TuS Jahn so erfolgreich Sport betrieben werden kann, ist nach den Worten Schöttelndreier mit dem Hinweis auf ehrenamtlich geleistete Arbeit nur möglich gewesen, weil „einige mehr tun als andere. Das habt ihr 100 Jahre lang unter Beweis gestellt,” formulierte er unter dem starken Beifall seiner Zuhörer. Überall sei die Übernahme von ehrenamtlicher Arbeit unverzichtbar und unbezahlbar. „Der Klassiker aber ist der Sport”, machte Schöttelndreier deutlich.
Auf der Grundlage der bisher geleisteten Arbeit, verbunden mit einer gehörigen Portion Idealismus, könne der TuS Jahn beruhigt in die Zukunft schauen, bescheinigte der Lindhorster Bürgermeister Hans-Otto Blume dem rund 1000 Mitglieder zählenden Verein. Dieser habe einen beeindruckenden Werdegang vorzuweisen und habe sich als ein Ort des Zusammenhalts erwiesen. Ausdrücklich lobte Blume die Jugendarbeit, die dem Verein ein großes Anliegen sei. Schirmherr Sebastian Edathy nahm den Ball seines Vorredners auf und vertiefte das Thema: „Das, was hier an Jugendarbeit geleistet wird, ist mit Geld nicht aufzuwiegen”. Sprach‘s und überreichte dem TuS Jahn - Vorsitzenden eine Spende in Höhe von 500 Euro für die Jugendarbeit. Vorher hatte sich der Redner anerkennend über die hohe Mitgliederzahl geäußert. Der Verein habe Flexibilität gezeigt und sein sportliches Angebot an den Bedürfnissen der Menschen im Ort ausgerichtet. In seiner Festrede stellte Wilfried Baxmann, stellvertretender Vorsitzender des niedersächsischen Turnerbundes, die Entwicklung des Sports in der Gesellschaft, in den Mittelpunkt seiner Ausführungen.
Grußworte der Vertreter aus beiden Kirchengemeinden schlossen sich an. Dem folgten Grußadressen örtlicher Vereine. Dabei machte Helga Hötzel als Abgesandte des MGV und Gemischten Chores Lindhorst kräftig Eigenwerbung für die Freunde des Chorgesangs und forderte die Sportler auf, sich mit ihren Stimmen dem Chor zur Verfügung zu stellen. Sie spielte damit darauf an, dass die Gründungsväter des TuS Jahn vor einem Jahrhundert Mitglieder des damaligen Männergesangsvereins waren.
Der Chor reicherte mit etlichen musikalischen Einlagen des zweistündige Programm des Kommers an. Der stellvertretende TuS Jahn-Vorsitzende Harald Gaus lieferte einen knappen Abriss der Vereinsgeschichte und die Einradgruppe des Vereins stellte ihr Können mit einigen dargebotenen Kunststückchen unter Beweis.
Natürlich kamen die Ehrungen nicht zu kurz. Für ihre Verdienste um den Tischtennissport im TuS Jahn wurden Karl Brandes, Wilfried Schulze und Anja Siebert von Rainer Unruh vom Kreisverband mit Urkunden ausgezeichnet. Die Silberne Ehrennadel des Niedersächsischen Fußballverbandes überreichte Marco Vankann an Bernd Siebert und würdigte damit dessen jahrelangen Einsatz für die Fußballsparte des TuS Jahn Lindhorst. Foto: privat