Die äußerst positive Resonanz freute vor allem Fabio Gatto, der gemeinsam mit Tim Heidrich das Musik- und Sportfest organisierte. „Es läuft besser als erwartet. Wir hätten nicht mit so vielen Leuten von Anfang an gerechnet.” Beide sind Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ). Während Gatto im Bereich Kultur in der „Alten Polizei” tätig ist, engagiert sich Heidrich beim Kreissportbund im Bereich Sport. Als gemeinsames Abschlussprojekt stellten die 20-Jährigen das Open-Air-Fest, das durch Fördermittel getragen wird, in Eigenregie auf die Beine. Eine Wiederholung im kommenden Jahr sei – sofern finanziell möglich – denkbar, verriet Gatto. Anfragen von Sportbegeisterten, die ihren Verein und die Sportart vorstellen möchten, gebe es schon jetzt zur Genüge.
Dieses Mal schon dabei – wenn auch sehr spontan – war Dennis Obersheimer, der eine in Deutschland noch sehr unbekannte Sportart im Gepäck hatte. „Cornhole” nennt sich das aus den USA stammende Wurfspiel, bei dem es gilt, ein Maissäckchen auf einem acht Meter entfernten Board zu platzieren oder im Idealfall durch das Loch im Board zu werfen. In Lindhorst wurde Anfang des Jahres sogar der Deutsche Cornhole Verband (DeCoV) gegründet, um die Trendsportart in Schaumburg und darüber hinaus bekannt zu machen. Laut Obersheimer ist der Verband der erste dieser Größe in Deutschland.
Ausprobiert werden konnte aber noch vieles mehr: Der Ruder-Club Stadthagen war mit einem
Ruder-Ergometer und einem echten Ruderboot vertreten, Intersport Kreft stellte experimentierfreudigen Besucher Waveboards zur Verfügung, um das „Wellenreiten” auf der Straße zu lernen, beim Footbag ging es an die Beinarbeit und die „Slackline” lud zum freihändigen Balancieren ein.
Schnell sein lautete nicht nur beim Speedminton die Devise, sondern auch beim „Sport-Stacking”, dem Stapeln von Kunststoffbechern auf Zeit. „Dass man nach und nach immer schneller wird, macht am meisten Spaß”, sagte der 15-jährige Julian vom Rodenberger Verein „Stack’n Fun”. Mit seinen Teamkameraden Alex und Philipp, beide neun Jahre alt, zeigte er interessierten Besuchern die Kunst des Stapelns.
Da Sport bei animierender Musik gleich doppelt so viel Spaß macht, heizten neben DJ Paul Handewitt drei Schaumburger Bands dem Publikum ein. Ob gemütlich auf der Bank vor der Bühne, auf der Hüpfburg oder beim Rudern – die „Local Heroes”-Gewinner 2010 „Jope”, die zwölf Funk- und Soul-Spezialisten von „hör.funk” und die Schülerband des Wilhelm-Busch Gymnasiums „Stay Curious” erreichten und berauschten alle Ohren. Foto: jl