Bislang haben dafür die Eltern von zehn Kindern einen Bedarf angemeldet. „Wir sehen den Antrag als begründet an und möchten dem Elternwillen entsprechen”, hatte Rüdiger Teich für die Gruppe SPD/Grüne gesagt. Auch Corina Weiß (CDU) sah die Notwendigkeit der erweiterten Öffnungszeiten um 30 Minuten als sinnvoll an. „Wenn beide Eltern arbeiten, dann ist ihnen mit einer halben Stunde Betreuungszeit, vor allem in der stressigen Mittagszeit, sehr geholfen”, so Weiß.
Jürgen Menke (WGA) stellte die Notwendigkeit ebenfalls fest, fand aber unverständlich, dass dafür eine zusätzliche Kraft eingestellt werden muss. „Die Kita Rehren ist nur zu 77 Prozent ausgelastet, da müsste man doch mit dem vorhandenen Personal auskommen”, so Menke.
Bürgermeister Thomas Priemer erläuterte, dass alle Erzieherinnen bereits voll ausgelastet seien und auf mehr als 30 Stunden kämen. Auch den Vorschlag der Elternvertreterin Cathrin Hildebrandt, die Küchenhilfe für die halbe Stunde mit einzubinden, lehnte Priemer ab. „Das lässt schon das Kindertagesstättengesetz nicht zu”, so der Bürgermeister.
Die jährlichen Kosten für eine zusätzliche Betreuungskraft mit einer wöchentlichen Stundenzahl von 2,5 Stunden kostet die Gemeinde Auetal 2900 Euro. Dazu kommen rund 400 Euro Betriebskosten, sodass die zusätzliche halbe Stunde der Mittagsbetreuung rund 3300 Euro kostet.
Abzüglich der Gebühr, die die Eltern entrichten müssen (12,50 Euro pro Monat für über Dreijährige und 17,50 Euro für Krippenkinder je halbe Stunde Betreuungszeit) und dem Zuschuss des Landkreises zu den Personalkosten bleiben jährliche Kosten von 1300 Euro.
„Es ist absolut zeitgemäß, Kinder über die Mittagszeit in den Einrichtungen zu betreuen”, stellte die Ausschussvorsitzende, Imke McGinty (SPD) fest.
Den Antrag der Elternvertreterin der Kindertagesstätte Rehren, Isabell Müller, auf die Möglichkeit der tageweisen Zubuchung einer Ganztagsbetreuung, lehnten die Ausschussmitglieder allerdings ab. Müller hatte beantragt, eine Ganztagsbetreuung von 13.30 bis 17 Uhr, jeweils montags, in der Kita Rehren anzubieten, die Eltern wahlweise buchen können.
Eine Umfrage bei den derzeitigen Eltern von Kindergartenkindern in der Einrichtung hatte ergeben, dass neun Kinder für diese Ganztagsbetreuung angemeldet würden. Die Gemeinde müsste dafür im Jahr 2012 mit Kosten in Höhe von knapp 7000 Euro rechnen.
„Der aktuelle Bedarf wird sich innerhalb der nächsten sechs Monate reduzieren, da die meisten der Kinder, die jetzt für die Ganztagsbetreuung an einem Tag angemeldet würden, dann zur Schule kommen”, stellte Teich fest. Die Kosten stünden in keinem Verhältnis. Man solle besser erst den langfristigen Bedarf klären. Das sah auch Menke so: „Bedarf und Kosten passen hier nicht zusammen.”
Der Elternvertreter Stefan Vollmer sagt das anders. „Generell sollte es eine solche Möglichkeit geben. Außerdem muss dringend der künftige Bedarf ermittelt werden, denn auch wenn einige Kinder in die Schule kommen, es kommen neue Kinder nach”, so Vollmer. Man dürfe jetzt nicht auf die Bremse treten, da man sonst die Fristen für die Mittel von Land verpassen würde.
Auch Cathrin Hildebrandt setzte sich für die Ganztagsbetreuung in Rehren ein. „Eltern aus dem östlichen Auetal müssten dann nicht bis nach Rolfshagen fahren.”
Priemer sah die Bedürfnisse der Eltern, stellte aber fest, dass das Ganze jetzt einfach zu teuer sei. Allerdings müsse und wolle man für die Zukunft planen und sammele daher Impulse. „Warum nur eine Ganztagsbetreuung am Montag?” fragte Priemer. Er wolle die Möglichkeit an allen Tagen bieten, soweit der Bedarf da sei. „Eine Ganztagsgruppe in Rehren würde der Auslastung der Einrichtung gut tun und Rolfshagen nicht schaden”, stellte der Bürgermeister fest. Allerdings müsse das richtig geplant werden.
„Eine Gesamtlösung zu finden, das hat Sinn”, stellte Beate Schürmann, Leiterin der Kita Rolfshagen fest. Die Kinder sollten schließlich nicht aufbewahrt, sondern pädagogisch betreut werden.
Priemer versprach, eine Ganztagsgruppe in das Konzept mit aufzunehmen, das derzeit erarbeitet wird. Eine vorübergehende Lösung, wie von Hildebrandt gefordert, solle es aber nicht geben.
Den Antrag der Elternvertreterin lehnte der Ausschuss bei einer Enthaltung von Corina Weiß zunächst ab. Foto: us