Der auf der Grundlage des doppischen Rechnungswesens erstellte Etat sieht im Ergebnishaushalt Erträge in Höhe von rund 2,7 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von rund 3,0 Mio. Euro vor. Der Finanzhaushalt umfasst Einzahlungen von knapp 2,7 Mio. Euro und Auszahlungen von knapp 2,6 Mio. Euro. An Krediten sind 205.100 Euro vorgesehen.
Kämmerer Jens Schwedhelm, der für die Vorlage dickes Lob einheimste, sprach in seiner Erläuterung des Haushalts von „einem interessanten, von zahlreichen investiven Maßnahmen geprägten Jahr 2012”. Nach Aussage Schwedhelms ist die Haushaltsentwicklung bis 2015 „auf einem guten Weg”. Der Haushalt profitiere von der „allgemeinen positiven Lage”. Man müsse in den Folgejahren voraussichtlich bei einem ausgeglichenen Finanzhaushalt und einem Ergebnishaushalt, der auch fast ausgeglichen werden könne, „nicht von der Substanz leben”. Mit den anstehenden und hoffentlich verwirklichten Investitionsmaßnahmen könne dem Einwohnerschwund entgegengewirkt werden. Lindhorst hat in den letzten zehn Jahren rund 300 Einwohner verloren. Größter Batzen im Katalog der Investitionen ist der Ausbau einer kombinierten Park/Bike & Ride-Anlage am Bahnhof und zwar sowohl auf der der Bahnhofstraße zugeneigten Nordseite als auch der Parkfläche nahe dem Gewerbegebiet. Dafür sieht der Etat einen Ausgabenansatz in Höhe von rund 530.000 Euro vor. Dem steht ein Betrag von rund 460.000 Euro als Zuschüsse gegenüber. Der Ausbau der Bahnhofstraße – hier ist die Gemeinde mit der Erstellung von Fußwegen eingebunden – wird 140.000 Euro kosten. 50 Prozent der Kosten werden als Zuschuss erwartet. Rund 42.000 Euro werden in verschiedene Vorhaben im Kindergarten gesteckt und die geplante Umgestaltung des Marktplatzes schlägt mit 20.000 Euro an Planungskosten zu Buche. Für den Bau eines Mehrgenerationenspielplatzes müsste die Gemeinde etwa 70.000 Euro aufbringen. Dieses Vorhaben ist vorläufig mit einem Sperrvermerk versehen. Noch ist der Rat nicht willens, die Kosten mit Mitteln aus dem Gemeindesäckel zu begleichen. Die Verwaltung wurde deshalb aufgefordert, nach einer Zuschussmöglichkeit zu suchen. Dies könnte europäisches Geld aus Mitteln des Leader-Projekts sein. Allerdings, so machte Jens Schwedhelm klar, ob eine Zusage zu erwarten ist, ist sehr unsicher. SPD-Sprecher Horst Schimmelpfennig bewertete den Haushalt 2012 im Vergleich zu den Vorjahren in seiner Stellungnahme als „relativ gut”. Für die CDU gab Burkhard Pieper zu Protokoll: „Wir hoffen, dass wir das, was wir vorhaben, zeitnah in diesem Jahr durchkriegen”. Pieper hatte dabei den Ausbau der kombinierten Park/Bike & Ride – Anlage im Auge. Mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen verabschiedete der Rat einstimmig den Haushalts- und Stellenplan für das laufende Jahr. Foto: bt