In zwei Runden gaben sich Schüler/innen der Jahrgänge zehn bis zwölf die Ehre in einer Dichterschlacht, die ihren Namen durch inhaltliches Niveau und Performance wahrlich verdient hatte. Der Abend wurde unnachahmlich eingeleitet von zwei jungen Nachwuchstalenten aus der Klasse 5-5 (Tim Neugebauer und Aaron Kutz), die außer Konkurrenz in ihren selbstgeschriebenen Gedichten eloquent Sport und Poesie verschmelzen ließen. In der ersten Preisrunde war „spicken” ausnahmsweise erlaubt, ja sogar vorgeschrieben, da die Schüler Texte ihrer Lieblingsautoren eigenständig präsentierten. Die Spannbreite der Werke reichte von mittelalterlichen Schmähschriften über Klassiker der Dichtkunst zu expressionistischer Lyrik. Die Schüler demonstrierten dabei, wie Poesie auf der Bühne lebendig werden kann. Entscheiden für sich konnten diese Runde die jüngsten Teilnehmerinnen im Feld, Alina Kuklinski und Laura Kröger. Sie sorgten mit einer aufsehenerregenden Darbietung über das vermeintlich „starke” Geschlecht für Furore und sicherten sich die Sympathie der weiblichen Zuschauer. Die Stimmung steigerte sich weiter bei der Präsentation der eigenen Texte, die das Publikum durchweg auf einem hohen sprachlichen Niveau zum Lachen, Schaudern, Reflektieren und Mitfiebern brachten. Für Gänsehautmomente war gesorgt, da die unterschiedlichsten Themen von den Schülern ohne Ausnahme authentisch und gekonnt dargeboten wurden. Den Sieg sicherte sich hier Kea Reinecke mit dem wunderbaren Slam „Ode an das Klopapier”, der bewies, dass ein Sinn für absurde und sprachlich elegante Beiträge sich auszahlt. Das Publikum erwies sich nicht nur als lautstarke Unterstützung, sondern auch als kompetente Jury und kürte folgende Gesamtsieger: 1. Kea Reinecke, 2. Corinna (Coco) Pleskacewicz, 3. Johannes Loock und Jeremy Domnich. Vollen Einsatz zeigte auch der aus Hannover angereiste Slam-Moderator und Meister seines Faches, Tobi Kunze, der nicht nur gewohnt souverän durch den Abend führte, sondern auch auf lautes Einfordern hin die Kunst des Impro-Slams (spontanes Texten auf Zuruf zufälliger Worte) in seinem unnachahmlichen Gestus präsentierte. Kristina Bender: „Alles in allem für alle Beteiligten ein bleibendes Erlebnis...was war nochmal sonst so an dem Abend los?” Foto: ste