Als sich der Rat der Gemeinde Heuerßen auf seiner jüngsten Sitzung mit dem vom Landkreis vorgelegten Planfeststellungsbeschluss befasste, wurde deutlich, dass das Gremium trotz aller Zustimmung zum Plan drei weitere Forderungen aufrecht erhält. Die neu gestaltete B 65 wird aus Richtung Stadthagen nach Vorstellung der Planer in Kobbensen ab der Kreuzung der B 65 mit der K 30 für etwa 150 Meter mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h ausgewiesen. Danach sind für rund 600 Meter 100 km/h Höchstgeschwindigkeit erlaubt, die dann in Höhe der Straßen Im Dorfe und Im Winkel auf eine zulässige Geschwindigkeit von 50 km/h reduziert werden. Als wirksame Lärmschutzmaßnahme für Kobbensen und die Siedlung Eichenbruch hatte der Rat ursprünglich vorgeschlagen, die von den Planern in diesem Bereich vorgesehene Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h auf 70 abzusenken. Dies war vom Landkreis als „unbegründet” zurückgewiesen worden. Der Rat will dies nicht akzeptieren und hält seine Forderung weiter aufrecht.
Auch will das Gremium nicht akzeptieren, dass als Lärmschutz für sieben Häuser in der Straße „Auf den Äckern” eine zwei Meter hohe Lärmschutzwand auf dem bereits vorhandenen fünf Meter hohen Lärmschutzwall aufgebracht werden soll. Bürgermeister Frank Stahlhut wies in seinen Ausführungen mehrfach auf dieses Vorhaben hin, das immer wieder von den Ratsmitgliedern Hans Bielefeld (WGS) und Ralf Duhnsen (Bündnis 90/Die Grünen) scharf kritisiert wurde. In einer Sitzungsunterbrechung machte ein Anwohner aus der Straße „Auf den Äckern” dem Rat klar: „Keiner in der Straße wünscht diese Wand”. Geschwindigkeit runter auf 70 km/h statt Lärmschutzwand lautet die Forderung der Bürgervertretung.
Ein Dorn im Auge ist dem Rat auch die Einfädelung aus der Straße Im Winkel in den fließenden Verkehr auf der dann neu gestalteten B 65. Hans Bielefeld sieht hier gar einen „zukünftigen Unfallschwerpunkt”. Es müsse noch vor Beginn des Umbaus gehandelt werden, regte der WGS-Ratsherr an.
Das Gremium schloss sich dem an und forderte den Landkreis auf, für eine deutliche Verbesserung zu sorgen.
Mit der Mehrheit von sechs Ja-Stimmen bei zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung passierte der Planfeststellungsbeschluss den Rat. Ihre Zustimmung verknüpften die Ratsmitglieder aber mit den drei oben formulierten Forderungen. Als Begründung für die Zustimmung wies SPD-Fraktionssprecher Friedhelm Stahlhut darauf hin, dass „die Hauptpunkte erfüllt worden sind”.
Der SPD-Ratsherr nannte hier insbesondere die vorgeschlagene und berücksichtigte Verschwenkung der Trasse und die Einrichtung eines Wendehammers in der Straße Eichenbruch, der auch von Schulbussen genutzt werden könne. Hans Bielefeld schloss sich dem an und zeigte sich froh, „dass die wichtigsten Punkte erreicht wurden”. Auch sei für Kobbensen durch das Verschwenken der Trassenführung eine erhebliche Lärmminderung erzielt worden.
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