Es war nicht nur die Komödie selbst und ihre Dialoge im Scheinwerferlicht, die das ganze Können der jungen Mimen forderte. Auch hinter den Kulissen musste alles perfekt klappen: Fast alle Darsteller schlüpften in mehrere Rollen, Hauptperson Karin Hillen („Carmen”) genoss zusätzliche Achtung dank etlicher Kleiderwechsel in Sekundenschnelle. Zudem wurden die drei Komödienakte auf der zweigeteilten Bühne ergänzt um weitere Spielszenen vor dem Vorhang. Schon allein das machte einen gewissen Reiz des Dreiakters aus.
Und dann die Handlung. Carmen (Karin Hillen) sucht nach Enttäuschungen im Liebesleben einen neuen Mann, der „nicht immer nur an das Eine denkt”. Folglich sucht sie per Zeitungsinserat „einen impotenten Mann fürs Leben”. „Weg mit den unterleibsgesteuerten Riesenkamelen”, ist sie sich mit Freundin Laura (Luisa Peek) einig: „Frauen denken mit dem Gehirn, Männer dagegen eine Etage tiefer”.
Die Bewerberbriefe hören sich zwar spannend an; doch die Ausbeute ist eher mager. Stefan aus „Bückeburger Landadel” kommt nicht in Frage, in Frederic (beide: Patrick Giesen) verliebt sich Luisa. Und dann ist da noch Architekt David (Christian Glensk), der sich bei einer kurzen Bekanntschaft im Kaffeehaus sofort in Carmen verliebt, jedoch alles andere als impotent ist. Aber das versucht er zu verbergen – und sei es mit einem Kühlelement in der Hose.
Carmen indes findet ebenfalls Gefallen an ihn und möchte deshalb wieder einen „richtigen Mann” aus ihm machen. So sucht sie vergeblich Rat bei einer Psychologin. Doch erst bei einer Naturheilkundlerin wird sie fündig: „Kresse reizt zum Beischlaf”, deklamiert „Maria Heitzer” (Larissa Wehner) zum Vergnügen des Publikums und rät zum Ausstreuen von Männertreu unter dem Bett. Schließlich findet das Happy-End statt: direkt hinter Carmens Sofa und mit fliegenden Dessous. Foto: al