Zum Hintergrund: Vor fast zehn Jahren fasste der Rat den Beschluss, die zwischen Südstraße und Glück-Auf-Straße befindliche Grünfläche als Bauland anzubieten. Der Erfolg war mäßig. Lediglich eins von sechs Grundstücken wurde an den Bauherrn gebracht. Nach Feststellung von Gemeindedirektor Jens Schwedhelm verhinderte der Baumbesatz des Grünstreifens den möglichen Verkauf. „Bestand Kaufinteresse”, so Schwedhelm in der Ratssitzung, „das Problem waren die Bäume”. Nach Aussage des Gemeindedirektors stellten die vorhandenen Bäume, insbesondere die Pappeln, eine Gefährdung dar. Es habe jede Menge Totholz in den rund 35 Meter hohen Bäumen gegeben. „Es bestand Gefahr, die mussten wir abwehren”, erklärte Schwedhelm im Rat. Die Folge: Es wurde nach Rücksprache mit dem Landkreis und der örtlichen Gruppe des Naturschutzbundes von der Verwaltung der Auftrag erteilt, die Bäume zu roden.
Im Verlauf der Sitzung äußerte Ratsmitglied Matthias Hinse (Die Grünen) Unverständnis über den Umfang der Rodung und das Vorgehen der Verwaltung, insbesondere im Zusammenwirken mit dem Landkreis. Hinse bat Schwedhelm um detaillierte Aufklärung über die mit dem Landkreis getroffenen Absprachen bezüglich der Rodungsmaßnahmen. Erwin Martin (SPD) merkte an, der Grünstreifen sei in den Jahren zu einem 5.000 Quadratmeter großen Hundeklo” verkommen. „Die Maßnahme der Verwaltung zu roden war richtig”, sagte er.
Mit seinem einstimmig gefassten Beschluss setzt der Rat die im Bebauungsplan vorgegebenen Inhalte um. Demnach sind als Ersatz für jeden gefällten Baum mindestens zwei neue Bäume zu pflanzen. Dies soll in Form einer Obstwiese geschehen.
Ein dem Rat vorgelegter Antrag des Tus Jahn Lindhorst auf finanzielle Unterstützung anstehender Sanierungsarbeiten wurde am Ratstisch wohlwollend begutachtet. Bei einer Enthaltung wurde dem Sportverein ein Zuschuss von jeweils 4.000 Euro für die nächsten beiden Jahre zugesagt. In diesem Zeitraum möchte der Verein mit einem Kostenaufwand von insgesamt etwa 40.000 Euro die sanitären Einrichtungen des 30 Jahre alten vereinseigenen Sportheims von Grund auf sanieren. CDU-Ratsmitglied Burkhard Pieper lobte ausdrücklich die hohe Bereitschaft der Sportler, die Kosten durch das Einbringen von Eigenleistungen erheblich zu drücken.
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