Die hohen Niederschläge hatten laut Förderverein Bückeburger Niederung auch ihre guten Seiten: Für ein Feuchtgebiet wie die Bückeburger Niederung bedeutete der Regen die Sicherung eines hohen Wasserstandes. Als Folge konnten im Frühjahr so viele seltene Enten und Watvögel beobachtet werden wie noch nie in den letzten Jahren. Brandgänse, Sturmmöwen, Knäk-, Löffel-, Schnatter- und Pfeifenten hielten sich viele Wochen vor allem im eingepolderten Mittleren Bruch westlich der Aue auf - zum Teil sind sie immer noch da. Als seltene Brutvögel sind Bekassine, Wasserralle, Tüpfelsumpfhuhn und Wachtelkönig in der Niederung zu hören, und das erste Mal brüteten Lachmöwen im Mittleren Bruch. Die flachen Gewässer und Schlammflächen insbesondere im Mittleren Bruch sind ein hier kaum noch zu findender seltener Lebensraum, der unbedingt erhalten werden muss, sollen diese seltenen Arten nicht für immer in Deutschland verschwinden. Diese Tage ist nun ein besonders seltener Gast im Mittleren Bruch zu beobachten: Neben den fast regelmäßig anzutreffenden Grau- und Silberreihern hält sich nun ein Seidenreiher dort auf. Er hat eine große Ähnlichkeit mit dem Silberreiher, ist aber deutlich kleiner und hat einen schwarzen, nicht gelben Schnabel. Im Fluge kann man mit Glück die gelben Füße sehen. Eine besondere Freude bereitet der Wachtelkönig dieses Jahr allen Gegnern des trassenfernen Ausbaus der Bahnstrecken: Zwei dieser seltenen Vögel, die durch deutsches und europäisches Recht streng geschützt sind, haben sich just die Trasse in der Niederung als Brutplatz auserkoren.