„Wir wollten das, was wir sprechen, in schriftlicher Form festhalten”, erinnert sich Sprecher Wilfried Battermann an die ersten ernsthaften Gedanken über ein Buch, die 1998 auf Initiative von Wilfried Baller Gehör fanden. Die Herausforderung: Als gesprochene Sprache kennt Plattdeutsch zwar keine Grammatik, sehr wohl aber Dorfgrenzen. Der Sprachklang unterscheidet sich von Ort zu Ort. In unzähligen Treffen, meist im „Buchenfürst”, untersuchte der Stammtisch den Rieher Sprachklang, dem er nach und nach eine schriftliche Form gab. Entstanden ist ein Vokalmix. „Mit nur einem sind wir nicht hingekommen”, lacht Battermann. Vor allem die Nuancen herauszuarbeiten, sei schwierig gewesen. Als Beispiel nennt Erich Breidenbach, wie Helmut Schwarze und Willi Ricke ebenfalls Stammtisch-Mitglied, den Begriff „döitsch” (deutsch). Das darin enthaltene offene „ö” mit einem flüchtigen „i” im Auslaut ist typisch für das Rieher Platt. Wird das kurze „i” beim Aussprechen aber verschluckt, entsteht eine völlig andere Bedeutung –”dötsch”. Und das heißt so viel wie bekloppt. Seit Februar haben sich die Plattfreunde wöchentlich getroffen und die Manuskripte handschriftlich überarbeitet. Neben den Lauten erklärt das Buch Begriffe und alte Redewendungen in hoch- wie plattdeutschen Beispielsätzen. Zudem lassen fünf Texte frühere Dorfabläufe aufleben. „Es könnte ein Lesebuch für die Schule sein”, formuliert es Battermann. Platt zu beherrschen, ist also keine Voraussetzung, um Freude an dem Werk zu haben. Erhältlich ist es – pünktlich zum 24-jährigen Bestehen der Plattdöitschen Runne – ab dem 13. Dezember für zehn Euro direkt bei Battermann und in der Bäckerei Planert in Riehe. Fast 40 Vorbestellungen sind zur Freude des Selbstverlegers bereits eingegangen. Weitere nimmt er telefonisch unter 05723/3700 entgegen. Je ein Exemplar sollen unter anderem die beiden Grundschulen für ihre Bücherei sowie die evangelisch öffentliche Bücherei in Bad Nenndorf bekommen. Foto: jl