So nahm Busche den Staffelstab von Vorgänger Günther Bartels auf. Um seinerseits am Ende des Abends der neuen Majestät Matthias Gläser sein Herrschaftszeichen, den Kohlstrunk, zu überreichen. Zu Beginn der Veranstaltung verabschiedeten Busche und der Verkehrsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Hepe jedoch Günther Bartels, der über 22 Jahre ohne Unterbrechung das Schaffermahl moderiert hatte. Hepe betonte in seiner Lobrede, immer wieder begleitet von Applaus und zustimmenden Zwischenrufen aus dem Publikum, dass sich Bartels in seinem Wirken in besonderer Weise um die Veranstaltung, den Verkehrsverein und die Schaffer verdient gemacht habe. Bartels habe das Schaffermahl über all die Jahre nicht nur organisiert und moderiert, sondern auch gelebt und geprägt. Nun habe er den Wunsch geäußert, dass Amt in jüngere Hände zu legen, um die Veranstaltung nun selbst entspannt im Publikum beim Bier genießen zu können. Bartels selbst erklärte, die Moderation habe ihm stets große Freude gemacht. Er dankte für die vielfältige Unterstützung in seiner Amtszeit, besonders durch Fritz Wehling. Und richtete den Blick auf seinen Nachfolger: „Niels Busche ist ein Glücksfall für uns”. Zum Abschied erhielt Bartels eine großformatige, vom Fotografen Roger Grabowski gestaltete Collage, mit etlichen Aufnahmen, die an das Wirken Barthels beim Schaffermahl erinnern. Anschließend übernahm Busche wieder die Moderation, um in bester Bartels-Manier zu scherzen, dass die Polizei zwar in einer lobenswerten Sicherheitskampagne davor warne, Fenster in Kippstellung zu lassen. Für die Schaffer sei an diesem Abend die „Kippstellung” jedoch eine höchst angemessene Position, betonte Busche, bevor er dem Publikum mit wohlgefülltem Bierkrug zuprostete. Anschließend begrüßte Bürgermeister Oliver Theiß die Schaffer und verwies auf die Stärken des neuen Moderators. Wenn dieser im Tennis gegen ihn verloren habe, habe dies nie an der Technik sondern stets an der Ausdauer gelegen. Am Glas allerdings sei Busche außerordentlich konditionsstark. Viel Applaus erntete Festredner Axel Bergmann von der Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg für seinen Beitrag (nebenstehend). Anschließend servierte das Ratskellerteam um Wirt Oliver Sieloff das Schaffermahl, Grünkohl und Brägenwurst. Offenbar traf das Essen den Geschmack des Publikums. „Ihr habt nicht gegessen, ihr habt gefressen”, kommentierte Niels Busche, „Ihr habt unserem Festwirt die Haare vom Kopf gefressen”. Es folgte die Verabschiedung des amtierenden Kohlkönigs Gerhard Klugmann, der auf ein „schönes Jahr” zurückblickte. Anschließend stieg die Spannung gehörig, als es um die Krönung von Klugmanns Nachfolger ging. Niels Busche erklärte lächelnd, dass er bei seiner Premiere das von seinem Vorgänger bekannte, nervenaufreibende Verfahren mit „Rücksicht auf euren Blutdruck” abkürzen werde. Er zog einen Umschlag hervor, andeutend, dass im inliegenden Zettel der Name des neuen Kohlkönigs notiert sei. Aber auch in diesmal kamen die Schaffer nicht mit der schlichten Nennung der neuen Majestät davon. Stattdessen begann Niels Busche ganz im Stil von Bartels die Ausrufung des Kohlkönigs genüsslich in die Länge zu ziehen. „Er ist im Saal, aber er weiß es noch nicht”, brachte er das Publikum mit Bartels bekanntem Satz zum Lachen, ehe er sich nach weiteren Wendungen langsam an die Beschreibung der wie stets nichts-ahnenden Majestät machte. „Haupthaar ist reichlich vorhanden”, der Betreffende setze sich für andere Menschen ein. Als die Rede auf sein Amt als „Vorsitzender eines Beirates” in Stadthagen und die berufliche Tätigkeit als Steuerberater kam, ahnte ein Großteil des Publikums, dass Matthias Gläser der neue Kohlkönig werden würde. Niels Busche überreichte dem Vorsitzenden des Behindertenbeirates den Kohlstrunk. Matthias Gläser dankte für das Vertrauen und nahm die Königskette von Gerhard Klugmann in Empfang. Nach dem Ende des offiziellen Teils feierten die Schaffer ausgelassen zur Musik der Kapelle unter der Leitung von Ralf Jordan bis in die Nacht weiter. Foto: bb