Ranghohe Militärs sammeln sich im Schlosspark und beobachten das Schloss, derweil drängeln sich auf der Schlossbrücke immer mehr neugierige Besucher und versuchen zu erkennen, was da an der Gräfte vor sich geht. Plötzlich brechen der Kanonendonner und die Musketen los – die Franzosen stürmen das Bückeburger Schloss. Passiert an diesem Wochenende und dennoch die Geschichte längst vergangener Zeiten, die am vergangenen Wochenende erneut aufflammen durfte. Bereits zum fünften Mal wurden auf Schloss Bückeburg die „Lebendigen Barocktage” veranstaltet und auch in diesem Jahr sorgten rund 250 Schauspieler aus ganz Europa dafür, dass alle Besucher ein authentisches Erlebnis im Stile des Spätbarock genießen durften. Die Franzosen wurden schlussendlich wieder vertrieben, dass Schloss zurückerobert. Doch das Schauspiel packte alle Anwesenden und auch Schauspieler, die ebenfalls ein sichtlich tolles Wochenende auf dem Schlossareal hatten. Während draußen die Kapitulation verhandelt und ums Schloss gekämpft wurde, spielten sich im Inneren des Schlosses fantastische Szenen ab. So konnten die Besucher im roten Salon in eine barocke Kinderstube blicken, die Mode aus dieser Zeit bewundern und mehr über die Waffen, die Kampftechniken und die Kriegsführung dieser Zeit erfahren. Eine authentische Schulstunde und das kreative Wirbeln einer Gewandschneiderin und viele weitere Szenen, authentisch dargestellt und lebendig ohne Drehbuch gespielt, unterhielten die Besucher. Diese waren nicht schüchtern und fragten munter die edlen Damen, Militärs und Handwerkenden über ihr Leben und Wirken in dieser Zeit, sodass ein munterer Austausch entstand und auf spielerische und entdeckerische Art und Weise mehr über die damalige Geschichte erlernt wurde. Bei den Waffenvorführungen, dem Falkenflug und der Reitkunst-Vorstellung der fürstlichen Hofreitschule staunten nicht nur die kleinen Besucher. Auch in diesem Jahr ist der „Hessische Gesellschaft für Militär- und Zivilgeschichte” gemeinsam mit den Schloss wieder eine fulminante Veranstaltung gelungen, die an zwei Tagen zahlreiche Besucher in ihren Bann gezogen hat. Man darf gespannt sein, in welches Jahr die Veranstalter nächstes Jahr ihre Reise planen. Foto:nh