Für die sogenannten „Notinseln” hat sich der Präventionsrat, der für den Nenndorfer Bereich ebenso zuständig ist wie für den Rodenberger, der „Hänsel+Gretel”-Stiftung angeschlossen. Diese hat unter dem obigen Motto seit dem Jahr 2002 mittlerweile 19.000 „Notinseln” eingerichtet. Bundesweit sind 226 Standorte beteiligt, unter anderem auch Hildesheim, Holzminden und Celle. „Das ist das größte Kinderschutzprojekt im öffentlichen Raum”, so Henze. Für Schaumburg eine Premiere – die hiesigen Kommunen werden die ersten sein, die solche Anlaufstellen ausweisen. Dabei handelt es sich etwa um Einzelhandelsläden, Bäckereien, Blumengeschäfte, Apotheken oder Arztpraxen, die die Selbstverpflichtung auf sich nehmen, im Notfall alles Notwendige in die Wege zu leiten und sich um die Hilfesuchenden zu kümmern. Zur Orientierung dient eine Karte mit Handlungsanweisungen. Die und die Logos verteilt der Kontaktbeamte gemeinsam mit Helfern nach dem Weltkindertag. Bei dessen Eröffnung um 10 Uhr im Kurpark führt der Präventionsrat die Initiative offiziell ein und zeigt den Kids das Plakat, auf das sie künftig achten sollten. Zudem werden Flyer in den Grundschulen und beteiligten Geschäften verteilt. Im Vorfeld wurde schon bei möglichen Kooperationspartnern stichprobenartig das Interesse abgeklopft. „Da haben fast alle gesagt, dass sie mitmachen”, zeigt sich Henze zuversichtlich, das Projekt flächendeckend in allen Grundschulorten der beiden Samtgemeinden zu etablieren. Zumal es ein weiterer Schritt zum sogenannten „Fußgängerbus” ist. Der soll laut Henze bis zum kommenden Schulhalbjahr publik gemacht und mindestens an einer Grundschule umgesetzt werden. Ziel ist es, dass mehr Kinder wieder zu Fuß zur Schule gehen. Organisiert in Gruppen sollen sie an festgelegten Treffpunkten – zum Beispiel an Bushaltestellen – zu bestimmten Zeiten gemeinsam losmarschieren. Die „Notinseln” helfen, insbesondere Eltern das Gefühl zu geben, ihre Kinder sind sicher unterwegs. Denn oft meinten die Erwachsenen, es wäre besser, den Nachwuchs zur Schule zu bringen. Der komme aber meist super allein zurecht, weiß Henze aus Erfahrung. Wenn Eltern zum Teil in der zweiten Reihe vor der Schule parkend ihre Kinder auf der Straßenseite aussteigen lassen, sei das viel gefährlicher, als wenn die Schüler zu Fuß gingen. Finanziert wird das Ganze mit Unterstützung der beiden Samtgemeinden vom Präventionsrat durch Spenden, die zum Großteil beim Konzert des Polizeiorchesters zusammengekommen sind. Foto: jl