BÜCKEBURG/SEGGEBRUCH (nh). Das gemeinnützige Projekt „Mehrgenerationenhaus”, dass derzeit im Seggebruch realisiert wird, kann als eines der Leuchtturmprojeke im Bundesgebiet angesehen werden. Das MGH soll nicht nur Wohnraum, sondern Lebensraum schaffen und ist in seiner Form einzigartig in der Region. Rund 8,5 Millionen Euro an Baukosten wurden veranschlagt, finanziert wird das Projekt nicht durch externe Investoren, sondern durch Spenden, Zuschüsse und Fördergelder. Auch die beteiligten Gewerke und anonyme Spende unterstützen das Projekt – zuletzt mit rund 16.000 Euro, um die Baukostensteigerung aufzufangen. Zum Dank lud Schirmherr Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe zum Lunch in die Schlossküche ein. Das Konzept beinhaltet das gemeinsame Wohnen und Leben von Familien, Rentnern, Singles, Alleinerziehende, Menschen mit Handicap und auch Flüchtlinge. Dabei ist das Projekt gemeinnützig angelegt – es entstehen in einem Komplex aus acht verbundenen Häusern rund 33 Wohnungen samt Gemeinschaftseinrichtungen. Die eingenommenen Mieten werden dann wieder dem Projekt MGH zugeführt, um unter anderem Inklusions-Arbeitsplätze, ein Veranstaltungsangebot, Kinderbetreuung und vieles mehr bieten zu können. Schirmherr des Projektes ist unter anderem Fürst Alexander zu Schaumburg-Lippe. Die Vorsitzende des Verein Mehrgenerationenhaus trat ursprünglich auf den Fürsten zu mit der Idee, das Haus am Rande der Hofwiesen zu bauen. Dieser war von Anfang an mit dabei und wollte dieses Projekt unterstützen, jedoch scheiterte dieser Vorschlag vor dem Bauausschuss der Stadt Bückeburg. „Dies ist ein richtungsweisendes Projekt mit Modellcharakter, daher war ich gerne bereit es zu unterstützen. Leider wurde der Vorschlag in dieser Form nicht angenommen. Als enorme Frechheit empfand ich die Behauptung, die Landschaft und der Naturschutz in diesem Gebiet sollte vor meinem finanziellen Interesse geschützt werden”, ärgert sich der Fürst und weist jegliche Behauptungen in dieser Richtung zurück. Daher wurde ein alternativer Standort gesucht und mit dem Neubaugebiet im Seggebruch gefunden. Dennoch blieb der Fürst Schirmherr dieses zukunftsweisenden Projektes und unterstützt dieses nach wie vor gerne. Die Gemeinde Seggebruch hatte den Vorschlag gut aufgenommen und nutzt das MGH als Chance, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken. Um den großzügigen Spendern, den Architekten Hein, der Firma Rosemeier aus Kleinenbremen, den Dachdecker Pieper, dem Ingenieursbüro Harmening aus Bückeburg, dem Tiefbau-Büro Kirchner aus Stadthagen, Tom Mögele von Mindflow, Michaele Ausfelder sowie der Firma Schöttker, zu danken, lud Schirmherr Fürst Alexander zu einem Lunch in die Alte Schlossküche ein. Hier wurde nicht nur fürstlich gespeist, sondern sich bei der Gelegenheit auch über den Fortschritt des Projektes ausgetauscht. Am 6. November wird das Richtfest im Seggebruch stattfinden, ein weiterer Meilenstein in diesem Projekt. Die Fertigstellung ist zum Dezember 2020 geplant. Foto:nh