Geplant ist, sechs Gebäude mit interner Wohnstraße auf dem abfallenden Grundstück zu errichten. „Wir reden von 30 Wohneinheiten, fünf in jedem Gebäude”, nahm Reinold Anliegern die Sorge, dass doppelt so viele Wohnungen entstehen könnten. Vor allem an den Höhen und Anordnungen hätten die Planer geschraubt. Die Gebäude im tiefer liegenden Bereich sollen zehn, die oberen zwölf Meter hoch werden. Balkone sollen nur in den ersten Obergeschossen realisiert werden. Die Parkplatzsituation wird durch Tiefgaragen gelöst, allerdings sollen auch noch oberirdisch Stellplätze entstehen. Reinold sprach von einer „modernen Architektursprache, die dem Ort gut tut”. Das sieht eine Anwohnergruppe anders. Obgleich diese laut ihrem Sprecher begrüßt, dass die „Diskrepanz” zwischen Dargestelltem und dem, was im Bebauungsplan maximal möglich wäre, weniger geworden sei. Nichtsdestotrotz hätte man sich einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan mit detaillierteren Festsetzungen gewünscht – allen voran zur Anzahl der Wohneinheiten. Denn an keiner Stelle stehe, dass es nur 30 Wohnungen würden. Reinold plädierte für Vertrauen, dass man „bei den Höhen und Gebäudeausmaßen mit diesen Plänen unterwegs” sei. Auch Bauamtsleiterin Annette Stang riet der Politik von einem vorhabenbezogenem B-Plan ab. Dafür bräuchte es einen Durchführungsvertrag sowie eine bauantragsreife Planung. Jede nachträgliche Änderung wäre aufwendig und mache „die Sache sehr komplex”. Wie Achim Lüders von der IDB als Investor schilderte, habe man „kein Problem damit, die 30 Wohneinheiten festzuschreiben”– obgleich das ursprüngliche Ziel 36 gewesen seien. Die Größen der Zwei- bis Dreizimmerwohnungen lägen zwischen 65 und 100 Quadratmetern. Ein Anwohner regte zudem an im Bereich angrenzender Bebauung auf eine Staffelbauweise zu setzen, um die Bauten besser ins städtebauliche Bild einzufügen. Auch Sorgen vor Straßenreparaturen wurden laut, die auf die Anlieger nach der Maßnahme umgelegt werden könnten. Nein, versprach Stadtdirektor Mike Schmidt, für etwaige Instandsetzungen komme die Stadt auf. Ralph Tegtmeier (SPD) nannte es „vorbildlich”, innerstädtisch satt in der Außenfläche zu verdichten. Hans-Walter Sattler, beratendes WGN-Mitglied, hielt eine Festsetzung der Wohneinheiten für überflüssig. Lutz Oltrogge (SPD) erinnerte daran, dass das Versorgungskonzept vor allem den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ausgemacht habe. Dem würde mit dem Vorhaben auf dem Harrenhorst in bester Lage mit entsprechend hohen Preisen nicht Rechnung getragen. Die Politik müsse sensibler denn je auf die Bedarfe der Bevölkerung eingehen. Auf Antrag von Parteigenosse Tegtmeier soll die Verwaltung jetzt einen städtebaulichen Vertrag erarbeiten und vorstellen. 
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