Nachdem zwei Bewerber aus unterschiedlichen persönlichen Gründen abgesprungen waren, fand das erste Gespräch mit Kajevic, den viele Rodenberger aus seiner Zeit im Donnerbalken kennen dürften, Anfang Oktober statt. „Da waren wir sportlich unterwegs”, betont SGR-Vorsitzender Torsten Meyer. Die Chemie habe aber einfach gestimmt. „Neben dem Vertraglichen ist es wichtig, dass jemand kommt, der in ein Sportheim passt”, so Meyer. Und Kajevic habe mit seinem Konzept überzeugt. Dabei sei die Zusammenarbeit langfristig und der Vertrag daher unbefristet ausgelegt. Schließlich wolle man nicht alle drei Jahre einen neuen Pächter suchen. Wenn Karl Werner Heise nach mehr als 35 Jahren zum Jahresende die Türen abschließt, könnten schon in der ersten Woche 2020 die Hammer fliegen, so Meyer. Geplant ist eine umfangreiche Umgestaltung, für die die ersten 30.000 von 152.000 Euro zum Anfang des neuen Jahres bewilligt werden sollen, so das jüngste Votum des Sportausschusses. Die SGR sei dankbar von der Stadt so stark finanziell unterstützt zu werden, sagt Meyer im Nachgang. Das sei nicht selbstverständlich. Allein die Anforderungen an den Brandschutz machten eine Modernisierung unausweichlich für eine erneute Betriebserlaubnis. Die Gasträume werden umgebaut, Fenster und Türen, Tische, Stühle, Tresen und Küche komplett erneuert. Stand jetzt seien fast alle Angebote eingeholt. Wenn die Gewerke durchkommen wie geplant, rechnet der Vereinsvorstand mit einer Wiedereröffnung eines „ganz anderen Sportheims” zum 1. April 2020. „Wir versuchen den Leerstand so gering wie möglich zu halten”, verspricht Meyer. Erst in einem zweiten Abschnitt sind die Umkleiden und Sanitäranlagen an der Reihe. Insgesamt wird die Stadt schätzungsweise eine gute halbe Million Euro in das Gebäude investieren. Was genau der neue Gastronom plant, hat er im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt verraten. „Die Karte wird umfangreicher in Richtung jugoslawische Spezialitäten vom Grill”, verrät der 57-Jährige, der seinerzeit in Jugoslawien geboren wurde. Neben Klassikern wie Pola pola (Cevapcici mit Schweinefiletspießen) oder Pljeskavica, das sind mit Schafkäse gefüllte Hacksteaks, wird es „für jeden etwas geben.” Heißt: Die beliebte Currywurst soll auch weiterhin im Angebot bleiben. Für Sportler will er eine größere Salatauswahl anbieten, dazu verschiedene Baguettes für den kleinen Hunger und spezielle Kindergerichte – und das zu „bodenständigen Preisen”, wie er sagt. Das künftige Interieur umschreibt er mit moderner Gemütlichkeit. Dabei soll im Zuge des Umbaus der Gastraum erweitert werden, sodass ein Separee für bis zu 30 Personen entsteht, zum Beispiel für kleinere Familien- und Geburtstagsfeiern. Sei es ein Themenabend oder Livemusik, Kajevic möchte etwas für die Rodenberger anbieten.. Ob es bei den Öffnungszeiten vor- und nachmittags bleibt, kann der Stadthäger noch nicht abschätzen: „Ich muss mich da erstmal reinfuchsen.” Bereits seit 1992 ist Kajevic in der Gastronomie tätig und vor allem rund um Rodenberg als „Shaky” bekannt. Von 1993 bis 1997 hat er den Donnerbalken geführt und ist heute als Selbstständiger im Event- und Servicebereich nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch immer wieder in der Nähe unterwegs. „Ich habe aber immer danach gestrebt, hier wieder etwas zu eröffnen”, sagt er. „Rodenberg ist meine zweite Heimat.” Kein Wunder, dass er sich „zu hundert Prozent” auf die Zeit als Sportheim-Betreiber freut: „Das wird ein Restaurant für jeden, der hier wohnt.” Sowohl dem SGR-Vorstand als auch den Vertretern der Stadt, in persona Georg Hudalla und Jörg Döpke, sei er sehr dankbar, „dass sie so ein Vertrauen haben”. Foto: jl