Viereinhalb Stunden feierten 400 Gäste geradezu frenetisch die Akteure. Sie werden sich an diesem Wochenende noch weitere zwei Abende ganz dem Vergnügen des Publikums widmen. Die Stimmung steigerte sich mit jedem der 19 Auftritte und erreichte einen Siedepunkt, als die lokale Band „Kurz nach vier” ihre Instrumente auspackte. Sänger Florian Feuerhake schmetterte einen Gassenhauer nach dem anderen in den Saal, dass es neben dem Publikum selbst den Elferrat nicht mehr auf seinen Stühlen hielt. Aus 400 Kehlen tönte es „An Tagen wie diesen” oder zu einem rockigen „Bier aus Hawaii”. Stimmlich geübt war das Publikum ohnehin schon, weil wiederholt die Kapelle Hülsede/Kathrinhagen als Aufwärmübung zum Schunkeln und später zum singenden Mitmachen anfeuerte. Mariechentanz, Sketche und Büttenreden ergänzten den heiteren Ablauf. Immer höher peitschte die Stimmung, als das fernsehbekannte „Dschungelcamp” parodiert wurde, bevor bei einer „Spanischen Nacht” doch tatsächlich junge Frauen ihre Tanzpartner stemmten. Damit aber nicht genug der verblüffenden Einfälle der lokalen Narretei. Gleich zwei „Wolfgang Petry”-Doubles schüttelten ihre schwarzen Lockenköpfe zwischen knapp zwei Dutzend Damen. Normalerweise werfen diese ihre Beine im klassischen Rot-Weiß-Dress. Aber immer geben sie sich auch ein wenig flippig und nehmen dafür glatt einen zweiten wöchentlichen Übungsabend in Kauf. Das jedenfalls verriet Elferratspräsident Karl-Heinz Thum. Aufhören will er nach elf Jahren als Leiter der fröhlichen Sitzungen, wie er dem Publikum bereits verriet. Aus diesem Grund steht er an diesem Sonnabend tatsächlich sogar selbst in der Bütt. Es dürfte das erste und zugleich eben auch das letzte Mal sein. Foto: al