Das Fazit nach zwei Drittel der Zeit oder, mit den Worten der Initiatoren ausgedrückt, auf der Zielgeraden ihrer Pionierphase: Die Kulturkirche sei kein Projekt mehr, sondern ein Format. Da sind sich Pastor Ralf Janßen, Lars Pasucha und Sascha Wolff einig. Am 7. Februar startet das dritte Veranstaltungsjahr – mit einer Klavierzeitreise. Im Laufe der Zeit habe man am Konzept gefeilt, optimiert und professionalisiert. So konnte das Trio bereits zum Ende des Vorjahres erstmals das gedruckte neue Jahresprogramm mit der Möglichkeit für alle Veranstaltungen Karten zu kaufen vorlegen. Selbst die erste Hälfte 2021 ist schon geplant und manches Event terminiert. Mittlerweile fragen sogar Künstler, wie die Jazzband „Sounds and Grooves” im vergangenen Jahr, selbst beim Kulturkirche-Team an. „Wir werden wahrgenommen”, freuen sich die Drei über diese Entwicklung. Nicht zu unterschätzen sei dabei auch die Strahlkraft einiger Künstler, die Fans aus anderen Städten und sogar Bundesländern anreisen lasse. Aber auch Stammgäste gebe es mittlerweile, die sich keine Veranstaltung entgehen ließen. Obgleich die Kirche nicht immer ausverkauft ist, sei es „atmosphärisch immer großartig”, wie Wolff, der sich um die Homepage und die Künstlerbetreuung kümmert, ergänzt. Eine Meinung, die auch die Auftretenden in ihren Feedbacks mitteilten. Zudem seien sie von der Akustik in der Kirche begeistert. So habe es der Sängerin Sarah Kaiser so gut gefallen, dass sie auch 2020 mit einem Adventskonzert wieder dabei ist. Apropos: Das neue Programm bietet mit neun Terminen wieder einen kulturellen, musikalisch geprägten Mix: von der autobiografischen Lesung mit dem Säureopfer Vanessa Münstermann über eine Orgelnacht bis hin zum Beethoven-Abend anlässlich des 250. Geburtstages des Komponisten. Den Auftakt macht am Freitag, 7. Februar, um 19.30 Uhr, der Pianist Andy Mokrus mit einem Soloprogramm. Seine Kompositionen kombinieren Spieltechniken der „E-Musik”, Folklore und Improvisationen zu einer zeitgenössischen musikalischen Sprache. Ein außergewöhnliches Highlight ist das Erklingen der Johannes-Passion durch das Vokalwerk Hannover und das Barockorchester L’Arco am 28. Februar. Man sei stolz die Plattform für dieses große Werk zu bieten, betont Janßen. Erstmals gibt es auch Irish Folk zu hören, einmal mit dem Allround-Musiker Guido Plüschke aus Hamburg, der am 8. Mai von seinen Reisen auf die Grüne Insel erzählt, und einmal mit der Band Clonmac Noise, die den launigen Ohrenschmaus zum Grillabend im Pfarrgarten am 28. Juni liefert – als Wiederholung der erfolgreichen Premiere im Vorjahr. Der Vorverkauf läuft über die Deisterbuchhandlung, was die Initiative laut Pastor Janßen „rettet”. Das Gemeindebüro könnte das mit seinen eingeschränkten Öffnungszeiten nicht leisten. Online unter www.kulturkirche-rodenberg.de können sich die Besucher ihre Tickets auch reservieren. Foto: jl