Professorin Kathrin Volk, die selbst in Altenhagen II wohnt, hatte ihnen die Aufgabe gestellt, über die Zukunft des Ortes nachzudenken. Dabei sollten diese frei agieren - ohne Wissen von Eigentumsverhältnissen und gegenwärtiger Nutzung. In sieben Arbeitsgruppen widmeten sich die angehenden Architekten und Landschaftsplaner in unterschiedlichen Sichtweisen. Gleich mehrfach fiel die Scheune in den Blick, in der Kita und Dorfladen denkbar wären. Eine attraktivere Dorfmitte ließe sich nach Ansicht einiger Studenten direkt neben dem bestehenden Dorfgemeinschaftshaus entwickeln. Neben der Forderung, Baulücken zu schließen oder die vorhandene Bebauung zu verdichten, warteten zwei Gruppen mit gegenläufigen Ideen für künftigen Siedlungsbedarf auf. Die vorhandene „Fingerstruktur” der jeweils als Sackgassen endenden Straßen könnte unter anderem durch zwei neue Fahrbahnen entlang des Altenhäger Bachs sowie westlich der Siedlung Kreuzbreite ergänzt werden. Ein anderer Vorschlag sah in dem bislang umstrittenen Bereich „Hinter der Wiese” eine Straße vor, die mit „Cluster-Höfen” bebaut werden sollte. Die Idee: Jeweils vier Häuser umgeben eine kleine hofähnliche Mitte. Volk sprach sich energisch gegen die bislang von der Verwaltung favorisierte Planungsskizze von zwölf Häusern mit Stichstraße und Wendehammer für den Bereich „Hinter der Wiese” aus und gab die Empfehlung, auf der Basis der Studentenvorschläge eine langfristige Perspektive für den Ort zu entwickeln. Dabei gehe es nicht nur um eine „Nachverdichtung in der Ortsmitte”. Auch die „Fingerstruktur” könnte Gegenstand langfristigen Denkens sein. Ein Dorfladen sei bei entsprechender Experimentierfreude denkbar. Einwohner Thomas Ritter forderte eine Fortsetzung der Diskussion in einem zu gründenden Arbeitskreis, an der die Bevölkerung mitwirken könne. Bürgermeister Frank Witte (SPD) bezweifelte die Chance für einen Dorfladen, da nicht einmal der mobile Fleisch- und Wurstwarenhändler angenommen werde, der wöchentlich den Ort anfahre. Er versprach, dass der Rat mit den gewonnenen Erkenntnissen „umgehen und diese diskutieren” werde. Die nächste Sitzung ist für den 17. Februar vorgesehen. Der Sprecher der Wählergemeinschaft im Rat, Udo Meyer, konnte auf Anfrage spontan der „Cluster-Hof”-Lösung Positives abgewinnen, wenn diese schrittweise erfolge und sich entsprechendes Interesse zeige. SPD-Sprecher Friedrich-Wilhelm Reinecke sah eine Ausweitung des Dorfes nach dem „Fingerprinzip” als undenkbar an. Wenn Ansiedlungsinteresse da sei, sollte die Gemeinde diese Möglichkeit auch bald schaffen. Zugleich müsse untersucht werden, ob Baulücken zum Verkauf stünden. Foto: al