Doch bevor ein 80-Tonnen-Autokran die Stahlbetonrahmen in den Salzbach senkte, wurde rund um das schwere Fahrzeug lange getüftelt. Wenn nämlich die bis zu 14 Tonnen schweren Bauelemente an den Haken genommen werden, wirkt eine fünffache Kraft auf den Kran und damit auch auf den Untergrund. Folglich mussten die so genannten Abpratzen genau platziert werden. Eine der vier Stützen, die dem ganzen Kran Stabilität verleihen, reichte zunächst sogar weit in einen Vorgarten. Auf der Bachseite bestand sogar die Sorge, dass der gesamte Fahrbahnbereich wegsacken könnte. Doch mithilfe etlicher Keile und zwei mächtigen Gewichten auf dem Kran selbst waren die besten Voraussetzungen geschaffen. Minuten später schwebte das erste, 14 Tonnen schwere Element, das an seiner Kappe sogar die aktuelle Jahreszahl trägt, durch die Luft. Ein paar Schaufeln Zement waren zuvor auf dem bereits vorbereiteten Fundament verteilt worden. Darauf sollte nun das neue Brückenteil stehen. Doch trotz allen maschinellen Aufwands, blieb am Ende noch Handarbeit. Mit Muskelkraft und Brechstange wurde das Element auf den allerletzten Zentimetern passgenau zur Fließrichtung des Wassers ausgerichtet. Die nächsten beiden Rahmen mit „nur” jeweils zwölf Tonnen Gewicht folgten binnen kurzer Zeit. Für die Brandshagen-Anwohner wird in den nächsten Tagen die neue Überfahrt provisorisch hergerichtet, damit die kürzlich montierte Stahlbrücke wieder überflüssig ist. An deren Stelle folgt voraussichtlich schon in der kommenden Woche das letzte Bauteil. Danach beginnt die Herstellung der Fahrbahnoberfläche. Das Wasser plätschert bis dahin in einer großen Stahlröhre an der Baustelle vorbei. Doch für Bauleiter Jan-Niklas Wintjes und seine Kollegen gab es dennoch einige Schreckminuten in den vergangenen Tagen. Am Sonntag führte der Salzbach so viel Wasser, dass die Baustelle komplett überschwemmt war. Bedrohlich wurde es ein zweites Mal nach einem kurzen Sturzregen am Dienstag. Wenn es nicht weitere Vorkommnisse gibt, will Wintjes den Zeitplan einhalten und Anfang April mit dem Projekt fertig sein. Trotz des technischen Aufwands ist es für den 27-Jährigen weiterhin nur „eine kleine Baustelle”, auch wenn sie wegen der engen räumlichen Gegebenheiten schon eine Herausforderung beinhaltet. „Nächste Woche aber bin ich wieder für die Deutsche Bahn unterwegs.” Dort werde ein 500-Tonnen-Kran eingesetzt. Foto: al