RODENBERG (jl). Aus dem Funken Hoffnung ist nach einem Treffen der Verantwortlichen aus der Deisterstadt am Donnerstagabend traurige Gewissheit geworden: Das Rodenberger Bürgerschützenfest findet in diesem Jahr nicht statt. Das hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben. Stadtdirektor Georg Hudalla wertet die Absage zwar als „traurige Geschichte”, aber auch als unumgänglich aufgrund der aktuellen Pandemielage. Nachdem die Bundesregierung am Mittwoch Großveranstaltungen bis Ende August untersagt hatte, konnten auch das Schützenkomitee und die Stadtvertreter nur noch einen Weg gehen und das Traditionsevent vom 11. bis 13. Juli absagen. Denn eine Verschiebung in den Herbst kam nach einstimmigem Votum nicht infrage. „Keiner kann uns eine verbindliche Aussage darüber geben, ob zu diesem Zeitpunkt eine Durchführung wieder möglich ist”, erklärt Bürgermeister Ralf Sassmann. Zudem hat nach Auskunft des Komiteeältesten Frank Döpke das Festwirtpaar Wiebke Lorenz und Rene Ahrend keinen Alternativtermin parat. „Mit ihm und auch den anderen Vertragspartner stand ich seit Anfang März im regen Austausch. Nach der Sitzung habe ich mit allen telefoniert und sie persönlich informiert. Gerade das Schaustellergewerbe trifft die komplette Absage von Veranstaltungen sehr hart”, bedauert Döpke. Auch die bereits verpflichteten Künstler würden Verständnis für die Situation zeigen und ihre Verträge bis 2021 ruhen lassen. Dank der guten Zusammenarbeit mit allen Beteiligten scheint der Schaden für die Stadt gering. Lediglich der alljährliche Spender-Pin zur Unterstützung des Kinderfestes ist bereits produziert worden. Hier denkt das Team vom Kinderfest noch über eine gangbare Lösung nach. Eine weitere Folge: Für Bürgerschützenkönig Karl-Heinz Schlüter und Jungschützenkönig Jan-Christoph Wulf verlängert sich die Regentschaft. Eine Einmaligkeit, die die beiden mit Humor tragen. Einen Nachschlag beim Königsgeld lehnten sie schmunzelnd ab. Das Schützenkomitee wird nach eigenen Angaben überlegen, ob es gewisse Rituale wie zum Beispiel das Aufstellen der Strohpuppen dennoch durchführen wird. Oberst Michael Grädener könnte sich ebenfalls vorstellen an den Tagen vor dem Bürgerschützenfest wie gewohnt mit seinem Adjutanten durch Rodenberg zu reiten: „Natürlich nur mit Abstand!” Die Verantwortlichen bitten jedoch im Falle von weiterhin vorliegenden Einschränkungen zur Zeit des Festes sich an diese zu halten und keine spontanen Privatveranstaltungen durchzuführen.