FEGGENDORF (al). Erneut hat eine Tour quer durch den Deister mit dem Mountainbike ein Opfer gefordert. Diesmal erwischte es einen jungen Mann, der sich beim Sturz schwer verletzte. Die Rettung erwies sich als schwierig: Der Unglücksort musste erst noch gefunden werden, zu dem sich Einsatzkräfte nur zu Fuß auf den Weg machen konnten. Es war am vergangenen Sonnabend um 14.18 Uhr. Die Wehren aus Feggendorf und Lauenau wurden mit dem Hinweis „Tragehilfe Bergmannsweg” alarmiert. Dass die Helfer den Sanitätern bei kranken oder verunfallten Menschen helfen müssen, ist nicht ungewöhnlich. Doch bei der Ankunft am Feggendorfer Waldrand begann ein alles andere als Routine zu bezeichnender Vorgang. Denn es stellte sich schnell heraus, dass der Unglücksort sich ganz woanders befand – nämlich im Gebiet zwischen Heisterburg und Waldgaststätte Teufelsbrücke mitten im Wald. Dort war der junge Mann verunglückt. Sein mit auf waghalsiger Tour befindlicher Freund hatte den Notruf betätigt. Dieser beschrieb nun den ungefähren Standort. Die Lauenauer Wehr fuhr mit dem Rettungsdienst so weit wie möglich heran, um dann über eine größere Entfernung zu Fuß das Gelände zu erkunden. Ein Fortkommen mit Fahrzeugen wäre nicht mehr möglich gewesen. „Da hätte auch kein Allradantrieb geholfen”, kommentierte Lauenaus Ex-Ortsbrandmeister Klaus-Werner Volker, der mit seinen Kameraden ausgerückt war. Unterdessen brachte der Feggendorfer Mannschaftswagen den Notarzt ebenfalls in größtmögliche Nähe zum Unglücksort. Nach einer ersten ärztlichen Versorgung wurde der Verletzte durch etliche Feuerwehrleute mit der Schleifkorbtrage zum Rettungswagen gebracht. Erst nach über zwei Stunden konnten die Helfer wieder einrücken. Am Sonntagmorgen erreichte Lauenaus Ortsbrandmeister Veit Look eine telefonische Nachricht der Familie, dass der junge Mann, der unter anderem einen Armbruch erlitten hatte, erfolgreich operiert worden sei. Die Mutter dankte ausdrücklich den Wehren für deren Hilfe. Dass Mountainbiker im Deister stürzen und sich dabei zum Teil schwer verletzen, kommt immer häufiger vor. Die hiesigen Wehren wissen davon zu berichten. Auch auf der anderen Deisterseite ereignen sich regelmäßig Unglücke. Erst vor Kurzem war die Wennigser Wehr erstmalig mit einer Schleifkorbtrage ausgerüstet worden, die nur kurze Zeit später zu einem ersten Einsatz kam. Neben den offiziellen Trails, die die Forstverwaltung den Mountainbikern zugestanden hat, werden ständig neue illegale Strecken angelegt. Doch nicht nur dort kommt es regelmäßig zu waghalsigen Schussfahrten. Wie aus der Lauenauer Feuerwehr berichtet wurde, seien bei ihrer Einsatzfahrt am vergangenen Sonnabend wiederholt Ausflügler beobachtet worden, die selbst kurvenreiche und abschüssige Waldwege mit nicht ungefährlichem Tempo benutzten.