Erst auf den zweiten Blick wird dem Betrachter der Zweck der weißen Katze im Flur bewusst: das dekorative und modern-geometrisch anmutende Stück ist nämlich ein cleverer Schirmständer. Auch der drollige Hund im Wohnzimmer entpuppt sich als ein pfiffiges Regal, ebenso die imposant stehende, menschengroße Katze, die an der Wand lehnt. Andreas Ahrens-Sander hat ein Händchen für Holz und liebt es, mit diesem Material zu arbeiten. Seine Firma „Holz und Meer” hat sich auf den Bau von Kajaks und Kanus spezialisiert – aus Holz und mit den eigenen Händen, versteht sich. Angefangen hat alles bereits, als Ahrens-Sander in der Grundschule war: „Mit zehn Jahren im Werkunterricht habe ich beim Arbeiten mit der Laubsäge meine Liebe für den Werkstoff Holz entdeckt.” 1978 hat er dann mit den Bauen von Modellflugzeugen angefangen. Die Liebe zum Arbeiten mit Holz ist über die Jahre geblieben und weiter gewachsen. Seit einigen Jahren baut er nun schon Boote aus Holz. Die ersten sogar in seiner Wohnung: „Das war dann recht abenteuerlich, das Boot nach draußen zu bekommen. Wir haben es dann über den Balkon aus dem zweiten Stock nach unten abgeseilt”, schmunzelt er. Im Spätsommer 2018 folgte dann der nächste Schritt: „Ich hatte mir überlegt, dass ich für Weihnachten einige Deko-Artikel und einen Weihnachtsbaum benötige, da hat sich etwas aus Holz natürlich angeboten”, berichtet Ahrens-Sander. Hinzu kam, dass ein Bekannter im Pflegeheim zu Weihnachten keinen Baum und keine Kerzen aufstellen durfte, da musste eine Alternative her. Andreas Ahrens-Sander probierte etwas hin und her, um einen Weihnachtsbaum aus Holz zu schaffen, der platzsparend und leicht aufbaubar sein sollte. Heraus kam eine runde Spirale, auszieh- und wieder zusammenschiebbar und somit auch platzsparend zu Verstauen. Dann hatte Ahrens-Sander quasi Blut geleckt – es folgten Deko-Artikel wie Schwingbögen, Lampen, Wandbilder, Mandala und viele mehr. Die Inspirationen dafür holt er sich unter anderem aus dem Internet. Mit einer passenden Vorlage geht es dann nach Hannover oder Halle, wo ein Bekannter die entsprechenden Maschinen besitzt. Die Vorlagen werden in das Holz gelasert oder ausgefräst – das dauert je nach Größe auch mal mehrere Stunden. Die fertigen Teile werden dann in der Werkstatt in Selliendorf wahlweise ineinander gesteckt oder geklebt und erlagen so eine erstaunliche Stabilität. Andreas Ahrens-Sander versucht, mit so wenig Schrauben wie möglich auszukommen: „Am besten ist natürlich, wenn ich gar keine brauche”. Der Kreativität sind hierbei kaum Grenzen gesetzt, neue Ideen werden schnell umgesetzt. Was die meisten Stücke eint: die sind alle sowohl dekorativ als auch funktional. Das kleine Schaf auf dem Tisch entpuppt sich beispielsweise als Halter für Untersetzer. Ein gewerbliche Gedanke steckt nicht primär hinter seiner Arbeit: „Ich mache dass, weil ich Spaß an dem Arbeiten mit Holz habe und mir das Ergebnis Freude macht. Aber natürlich fertige ich auf Wunsch und Auftrag auch gerne Stücke an”. Wer einen vertiefenden Blick auf seine Arbeiten werfen möchte oder Kontakt zu Andreas Ahrens-Sander aufnehmen möchte, der kann unter www.kajak-bausatz.de auf seiner Homepage vorbeischauen. Foto: nh