Im Zuge der Volkswagenpläne waren die Flächen im bestehenden Gewerbegebiet zurückgehalten worden. Nun sprach sich der Autokonzern aber selbst gegen den alternativen Standort aus. Die Stadt hatte nach Angaben ihres Verwaltungschefs mehrfach nachgefragt, „weil wir auf der anderen Seite auch viele Interessenten hatten – wir brauchten eine Entscheidung”. Jjetzt ist auf besagtem Gebiet nur noch eine der elf zu verkaufenden Flächen frei. Im südlichen Bereich stehen neun von 20 Parzellen zur Verfügung. Kommt es auf Grundlage der aktuellen Zuteilung zu den entsprechenden Käufen, bedeutet das Einnahmen von zwei Millionen Euro für die Stadt. Aber: „Auch bei einem Komplettverkauf werden wir kein Plus machen, da wird immer noch ein Defizit bleiben”, relativiert Schmidt mit Blick auf die mehr als vier Millionen Euro schwere Vorleistung, in die die Stadt für die Erschließung des Gebiets getreten ist. Damit fokussiert sich das VW-Vorhaben, das Metawerk im Auftrag planen und bauen soll, jetzt auf den Bereich Erlengrund zwischen B65 und A2. Schmidt rechnet damit, dass die derzeit dort laufenden Untersuchungen und Gutachten noch einige Wochen in Anspruch nehmen werden. Sobald alle Fakten vorliegen, soll es eine Informationsveranstaltung geben. Die, betont der Verwaltungschef, erwarte die Stadt vom Investor, „weil die Bürger bei der Tragweite eines solchen Projekts komplett mitgenommen werden müssen”. Die Nenndorfer FDP geht noch einen großen Schritt weiter. Sie nahm die neuesten Entwicklungen zum Anlass, eine Bürgerbefragung zum Standort Erlengrund zu beantragen, „um auf demokratische Weise den expliziten Willen der Bürgerinnen und Bürger der Samtgemeinde zu ermitteln”, wie der Ortsvorsitzende Michael Richter schreibt. Denn die dortige Ansiedlung würde einen „tiefen Einschnitt in das Gesamtbild” Bad Nenndorfs bedeuten. Es sei „Auftrag der Politik und der Verwaltung eine geeignete Abfrage der Bürgermeinung” zuzulassen. Darüber entscheiden solle der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung. Foto: jl