Fraktionssprecher Karl-Heinz Bruns hatte sich bald nach der Bauausschusssitzung an Rat und Samtgemeindebürgermeister gewandt und eine Entscheidung zugunsten Lauenaus vorgeschlagen. Das Bad liege zentraler, verfüge über ausreichend Parkplätze und störe aufgrund der Ortsrandlage die Anlieger nicht durch Lärm, schrieb er und legte seine Zeilen auch dem SW vor. Der Beschluss mag der Fraktion nicht unbedingt schwer gefallen zu sein: Seit dem parteiinternen Streit vor drei Jahren um die damalige Amtsverbands-Vorsitzende Nicole Bruns gehört ihr kein Rodenberger mehr an. Die auf fünf Personen geschrumpfte Gruppe besteht aus einem Apelerner, einem Hülseder, zwei Lauenauern und einem Pohler. Zwei Tage später gab es erneut Post von Bruns. Diesmal hatte auch der Vorsitzende des Rodenberger CDU-Stadtverbands, Ralf Schubart, mit unterschrieben. „In einer gemeinsamen Sitzung”, heißt es, „haben sich heute Samtgemeinde-Fraktion und der CDU-Stadtverband darauf verständigt, den Antrag dahingehend zu erweitern, dass die Verwaltung die Sanierungskosten für beide Freibäder, Rodenberg und Lauenau, ermittelt”. Zudem sind sich beide einig: Die etwaige Schließung beider Bäder zugunsten eines Neubaus außerhalb der großen Orte sei „utopisch”. Den Gedanken eines Neubaus hatte Ratsfrau Nicole Wehner (WGSR) in die Diskussion im Bauausschuss geworfen. In jener Debatte sprach auch der Pohler Hans-Werner Kühnel (SPD) von einer möglichen Priorisierung der Lauenauer Einrichtung zulasten der in Rodenberg. Aus den Reihen der Wählergemeinschaft verlautete inzwischen, bei Wehners Äußerung habe es sich um eine „Fehlinterpretation” gehandelt. Sie habe nur eine hypothetische Frage gestellt, um diese selbst als abwegig, zu teuer und zu wenig bürgernah abzutun. Insgesamt stehe die Wählergemeinschaft „vorbehaltlos zum Erhalt und zur zukunftsträchtigen Renovierung” beider Bäder. Im Bauausschuss hatte ein Experte allein die Erneuerung der Warmwasseraufbereitung in beiden Einrichtungen mit 650.000 Euro veranschlagt. Zudem besteht seit Jahren Sanierungsbedarf. In Lauenau ist ein Gebäude abgängig. Bruns selbst sprach in seinem ursprünglichen Antrag von einem Kostenaufwand von über einer Million Euro. Probleme bereiten beide Freibäder auch organisatorischer: Wegen des Mangels an Fachkräften konnten gewohnten Öffnungszeiten nicht mehr angeboten werden.