Ob die Moschee auch Ort für Trauungen, vergleichbar mit den christlichen Kirchen ist, wollte eine der Besucherinnen wissen. Der Imam Kenan Demir erläuterte, dass in der Moschee bekannt gegeben werde, dass ein Paar nun Mann und Frau würde. Ebenso werde ein Bittgebet für die Eheleute gesprochen. Kenan Demir und Mehmet Yabas, Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde Stadthagen, beantworteten eine Reihe von Fragen. Während der Führung erklärten sie die verschiedenen Elemente der Moschee. Stellten beispielsweise die Gebetsnische oder die Kuppel vor, jeweils mit prachtvollen Schriftzügen in arabischer Sprache geschmückt. Rund 200 bis 250 Gläubige würden jeweils zum Freitagsgebet in die Moschee nach Stadthagen kommen, wie Yabas festhielt. Auf die Corona-Pandemie stelle sich die Gemeinde mit einem ausgefeilten Hygienekonzept ein. Würden die Gläubigen bei den Gebeten normalerweise relativ eng beieinander stehen, etwa Ellenbogen an Ellenbogen, sei dies in der Corona-Krise natürlich ausgeschlossen, so Yabas. Eine Maske müsse getragen werden, zudem werde der nun vorgeschriebene Abstand von 1,50 Meter durch angebrachte Markierungen signalisiert. Folge sei, dass die Gläubigen durch die Abstandregelungen nun bei weitem nicht im Gebetsraum der Moschee Platz fänden. Entsprechend würden zusätzlich die sich im Gebäude befindenden Schulungsräume genutzt. Die Stimme des Imams werde während der Gebete über Lautsprecher übertragen. Mehmet Yabas und Kenan Demir erklärten, dass die Moschee auch Ort für verschiedene Aktivitäten über die Religionsausübung im engeren Sinne hinaus sei. Hier würden Schulungen der Jugendlichen stattfinden, Nachhilfeunterricht, der Frauentreff der Gemeinde komme hier zusammen. Seit vielen Jahren lade die Gemeinde während der „Interkulturellen Wochen” ein zu Führungen, so Mehmet Yabas. Es sei ein wichtiges Anliegen, der Öffentlichkeit einen Einblick zu bieten, um Vorurteile und Missverständnisse abzubauen. Auch Schulklassen kämen immer wieder zu Besuchen.Foto: bb