Wie kann der Hochwasserschutz im Bereich der Enzer Straße/Weststadt verbessert werden, um die Anwohner vor Schäden zu schützen? Zweitens geht es bei den Bestrebungen darum, den Gewerbepark in der Gubener Straße soweit abzusichern, dass er aus dem Status des förmlichen Überschwemmungsgebietes entlassen werden kann. Dies würde es nämlich erlauben, hier bisher ausgeschlossene Nutzungsformen zu ermöglichen. Über diese Ziele bestand Einigkeit, hitzig diskutierten Bürger und Politik jedoch über den besten Weg, dieses zu erreichen. Die Verwaltung hatte ein Konzept erarbeitet, das grob vereinfacht, die Wassermassen über die Anlage von Rückhaltebecken bändigen soll. Aus der Bürgerschaft und einigen Angehörigen des Planungs- und Bauausschusses war ein Alternativkonzept entworfen worden, das vor allem auf eine Verwallung setzte, um das Wasser auf den Feldern hinter der Enzer Straße zu stauen. Auf Grundlage eines Gutachtens entschieden die zuständigen Planungs- und Umweltausschüsse in gemeinsamer Sitzung, das Verwaltungskonzept mit dem Beckenbau weiter zu verfolgen. Bei der Verwallung hätte eine Gasleitung verlegt werden müssen mit schwer zu kalkulierenden Kosten, wie Bauamtsleiterin Mei Ing-Ruprecht bei der Ausschuss-Sitzung erläuterte. Auch sei nicht klar, ob die dafür benötigten Flächen erworben werden könnten. Bei der Version Becken würden diese dagegen zur Verfügung stehen, sei es über Kauf oder Pacht. Ohnehin sei laut Gutachter mit einem langen Realisierungszeitrum zu rechnen, beim Konzept Verwallung werde die Umsetzung jedoch noch länger dauern. Auch sprächen für das Konzept Becken die etwas geringeren Kosten (2 Millionen Euro kalkuliert) als beim Konzept Becken (etwa 2,25 Millionen Euro). Außerdem, so das Gutachten, sei bei den Anwohnern mit einer höheren Bereitschaft zu rechnen, das Konzept Becken zu akzeptieren als eine Verwallung nah an ihren Gärten und Grundstücken. In den nächsten Jahren sollen nach dem nun angestrebten Konzept zwei Auffangbecken zwischen dem Tropicana, der Enzer Straße und der Straße „Am Georgschacht” gebaut werden. Die Verwaltung überprüft derzeit die Fördermöglichkeiten für das Projekt. Möglicherweise lässt sich so eine Reduzierung des Stadtanteils für den Hochwasserschutz erreichen.Foto: bb