Zwischen 21 und 22 Uhr wurden am Dienstag, 17. November, und am Mittwoch, 18. November, Bückeburger Bürger durch Anrufe von falschen Polizeibeamten spät abends in Aufregung versetzt. Mit gut zurechtgelegten Legenden versuchten die Straftäter die Geschädigten zu betrügen, blieben aber letztendlich erfolglos. In Evesen klingelte am Dienstag um 21 Uhr das Telefon bei einer 80-jährigen Seniorin, die von der angeblichen Polizeibeamtin „Simone Klein” von der Bückeburger Polizei informiert wurde, dass nach einem Überfall auf eine ältere Frau in der Nachbarschaft bei den festgenommenen Tätern in dem Rucksack neben einer Waffe auch ein Zettel mit dem Namen der Seniorin gefunden wurde. Die Tochter der Angerufenen setzte sich umgehend mit der Polizei in Bückeburg in Verbindung, wobei schnell geklärt werden konnte, dass es weder eine Festnahme in Evesen gab noch eine Beamtin Simone Klein bei der Polizei Bückeburg existent ist. Sehr wahrscheinlich technisches Geschick nutzten die Täter einen Tag später bei einem Telefonanruf auf der Festnetznummer einer 53-jährigen Bückeburgerin, die um 21.40 Uhr von der Kriminalpolizei Bückeburg, einem „Herrn Lehmann”, kontaktiert wurde. Auch hier sei bei einer Festnahme der Name der Angerufenen und der ihres Ehemann im Täterfahrzeug gefunden worden. Der falsche Polizeibeamte erkundigte sich sodann nach größeren Bargeldsummen oder Münzsammlungen, die im Besitz des Ehepaares sein könnten. Das Telefonat wurde von der Bückeburgerin beendet, weil sie nun bei der Polizei Bückeburg einen Rückruf durchführen wollte. Nachdem die 53jährige die Telefonnummer der Polizei anwählte, landete sie nach einer Vermittlung einer Dame wieder bei „Herrn Lehmann”. Der falsche Kriminalbeamte fragte nun bei dem Ehemann gezielt nach Bankkonten und Kontonummern, worauf das Telefonat von dem Bückeburger abgebrochen wurde. Am nächsten Tag erschien die Bückeburgerin persönlich bei der Polizei in der Ulmenallee, um den Sachverhalt prüfen zu lassen und erstattete eine Strafanzeige. Es ist zu vermuten, dass sich die Täter über den nicht ausreichend gesicherten Telefonrouter der Bückeburger Zugang zu den internen Einstellungen verschafft hatten, um dort beim Anwählen der Telefonnummer der Polizei Bückeburg den Anruf umzuleiten. Die Polizei Bückeburg rät deshalb bei Anrufen von möglichen falschen Polizeibeamten den „Sicherheitsrückruf” wenn möglich über das Mobiltelefon oder einen anderen Telefonanschluss oder gegebenenfalls in der Nachbarschaft vorzunehmen.