Weitere Wohngebiete entwickeln Drei Anfragen seitens Interessenten zur Entwicklung neuer Wohngebiete erreichten die Stadtverwaltung in einer Woche. „Das ist schon kurios, in kurzer Zeit so viele Anfragen zu erhalten”, räumt auch Fachgebietsleiter Björn Sassenberg ein. Generell würde wöchentlich eine Anfrage – von Bauträgern oder Privatinteressenten – zu möglichen Wohngebieten eingehen. Aktuell entwickelt die Stadt bereits drei: Ein Neubaugebiet „Unter Röcke”, im Petzer „Krügers Garten”, wo an die bestehende Wohnbebauung noch zusätzliche Bauplätze angegliedert werden und eine Innenentwicklungsfläche in Meinsen. Nun kommen das rund einen Hektar große Gebiet am Rande der Bückeburger Kernstadt gen Kleinenbremen „Am Kleinenbremer Wege” westlich der Rintelner Straße, eine Erweiterung des Bergdorfer Neubaugebiets als auch der dritte Bauabschnitt im Cammer Feld mit in die Wohngebietsentwicklung. Die Verwaltung schlägt vor, diese in der aufgeführten Reihenfolge zu realisieren und parallel dazu die anderen, bereits in den Planungen begonnen Wohngebiete weiterzuentwickeln. „Im Kleinenbremer Wege” soll auch deswegen den Anfang machen, weil dort ein Bauträger entwickeln möchte. Da das Gebiet eine flächensparende sowie breit aufgestellte Variation an verschiedenen Bauformen bietet, wird diese Planung prioritär behandelt. Chance nutzen „Durch den Bauträger gibt es hier die Chance, etwas Besonderes zu entwickeln fernab den üblichen Einzelhäusern bei freien Wohngebieten. Es könnten Doppel- und Reihenhäuser werden, die zusätzlichen, stadtnahen Wohnraum schaffen würden”, führt Sassenberg aus. Andreas Schöniger (Freie Wähler) wundert sich bei der jüngsten Bauausschusssitzung: „Dieses Gebiet hatten wir doch bereits wegen Überplanung abgelehnt. Ich habe erhebliche Bauchschmerzen, ob das Sinn macht, wir werden schon die Wohnungen in der Stadt nicht los”. Da es sich jedoch um andere Wohnformen handele, die ein Interessent realisieren möchte und sich das Gebiet im Flächennutzungsplan befinde, sei dies als Chance zu sehen, eine Marke zu entwickeln, bekräftigt Sassenberg. „Das Areal ist in sich geschlossen, wir sollten etwas Besonderes daraus machen. Nicht nur 0815-Bauanträge, sondern vielleicht eine Ökosiedlung. Dennoch sollten wir auch die vielen Leerstände im Innenstadtbereich angehen”, sagt Cornelia Laasch (Grüne). „Wir sollten zweigleisig fahren und nicht nur die Stadt im Fokus haben. Auch die Dörfer müssen gestärkt werden, damit die Menschen die Möglichkeit haben, dort zu bleiben wenn sie wollen”, regt Ulrike Eggers (CDU) an. Natürlich versuche die Stadt Baulücken nach Bedarf an Bauträger oder Einzelinteressenten zu vermitteln”, stellt Sassenberg klar. Cammer möchte eher dran Hans-Georg Terner, Ortsbürgermeister von Cammer, bat die Reihenfolge der Entwicklung zu überdenken. Diese Bitte bekräftigte er sowohl im Bauausschuss als auch im Ortsrat: „Das Cammer Gebiet schließt sich an die bestehende Bebauung an und es ist bereits alles vorbereitet für die zehn Bauplätze. Sie liegen in einer attraktiven Lage und wir haben die notwendige Infrastruktur und bereits Interessenten für die Bauflächen. So könnten auch Zuzüge aus Minden und Dankersen ermöglicht werden. Für uns wäre es gut, wenn wir eher und nicht als Letzte drankommen würden”. Nach derzeitiger Planung würde erst Mitte 2022 mit der Entwicklung in Cammer begonnen werden. Die Bitte blieb aber unerhört, dem Beschlussvorschlag, eine Entwicklung möglicher neuer Wohnbaugebiete in der in der Vorlage genannte Reihenfolge zu initiieren, wurde mit einer Enthaltung gefolgt. Eine Einleitung des Verfahrens erfolge frühestens Anfang 2021. Foto:nh/googlemaps