Das ist nicht der Fall, diese Untersuchungen sind im Vorfeld obligatorisch. Dennoch ist die Sorge über eine mögliche Zerschneidung der Landschaft so groß, dass nun Überlegungen laut werden, eine Bürgerinitiative gegen das Projekt zu gründen. Vorgeschlagen hat dies Ehrenratsmitglied Jürgen Hockemeier und zugleich mögliche Leitlinien hierfür formuliert. „Wir sollten bei diesem Konflikt nicht mit Feindbildern arbeiten. Wenn man in den Kriegsmodus schaltet, dann bleibt oft als erstes die Wahrheit auf der Strecke. Es ist eine wichtige Position, wenn man bei diesem Thema an die Steuereinnahmen der Stadt denkt. Es geht nicht darum Bauerngut aus Bückeburg zu vertreiben. Es hat in Bückeburg eine große Schar von Anhängern – ich nenne nur die „Goldgriller”. Bauerngut hat sich nach meiner Auffassung den völlig falschen Standort für das Projekt ausgesucht”, so Hockemeier zu seinem Vorschlag. Es könne nicht einen Standort verlangt werden, bei dem die Ansicht einer Stadt aus einer bestimmten Richtung völlig zerstört werde. Der Bürger habe ein Recht darauf zu erfahren, wie die genaue Bauplanung für das Hochregallager aussieht. „Bückeburg ist eine Stadt, in der sich Kultur und Fremdenverkehr in den letzten Jahren stark entwickelt haben. Als Folge gibt es hier ein enormes Angebot an Veranstaltungen, eine deutliche Zunahme der Übernachtungen in Hotels und Gaststätten sowie einen gesteigerten Umsatz im Einzelhandel. Wir haben tolle Lokale mit vorgelagerten Cafégärten und gute Geschäfte. Dies wird „nach Corona” alles wieder schrittweise zurückkehren, aber dazu müssen wir Bückeburg möglichst in seiner vollen Schönheit erhalten”, macht Hockemeier den Standpunkt des Protestes klar. „Es gilt also Alternativen zu finden – vielleicht ist ja bei dem Standort auf dem Bundeswehrgelände doch noch etwas zu machen. Eventuell gibt es weitere Möglichkeiten und dazu müssen wir intensiv miteinander reden und diskutieren, denn für die Eignungsuntersuchung von Standorten braucht man absolute Fachleute”. Um den Widerstand gegen das Projekt auf feste Füße zu stellen, könne eine Bürgerinitiative ins Leben gerufen werden, so Hockemeiers Vorschlag. Aus dem politischem Raum würden nur wenige positive Reaktionen auf den Versuch, eine „Bausünde” zu verhindern, kommen. Um dem Protest den notwendigen Nachdruck zu verleihen, solle eine Bürgerinitiative „BgH” gegründet werden und bei der nächsten Kommunalwahl antreten, damit es zu einer Abstimmung über das Thema komme. Bei der Bürgermeisterwahl könne entsprechend nur ein Kandidat unterstützt werden, der ebenso gegen den Bau der Erweiterung sei. Die Gruppierung könne neben dem verhindern des Hochregallagers zum Ziel haben, das gesamte Gebiet von den Hofwiesen bis zur Großen Klus zu schützen und darüber hinaus den sozialen Wohnungsbau zu unterstützen sowie die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in Bückeburg, den Bau eines zweispurig-ausgebauten Radwegesystems, den Aufbau eines leistungsfähigen Ladesystems für E-Autos sowie den Ausbau Bückeburgs zum Zentrum für Kultur und Fremdenverkehr. Foto:nh/privat