APELERN (al). Die Ortsgruppe Rodenberg im Naturschutzbund (Nabu) Deutschland sorgt sich um Feldwege in der Apelerner Gemarkung. Bereits am Rande der jüngsten Ratssitzung sowie soeben in einem erneuten Antrag warnt Vorsitzender Bernd Ellersiek vor dem weiteren Verschwinden von Parzellen. Auf diese Weise würden den Bürgern Naherholungsmöglichkeiten in der Natur entzogen, klagt Ellersiek und verweist auf die bevorstehende Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes. Gerade in einer sehr aufgeräumten Agrarfläche müsse es Rückzugsbereiche für die noch vorhandene Fauna und Flora geben. Bei einer Begehung habe er feststellen müssen, dass bereits in der Vergangenheit wiederholt Wege entnommen und als Ackerfläche benutzt worden seien. Ellersiek nennt konkret vier Abschnitte am Everloh nahe den dortigen Windrädern. Er verlangt ein Wegekataster, in dem genau alle Strecken aufgeführt sind. Apelerns Bürgermeister Andreas Kölle widerspricht dem Nabu-Vorsitzenden. „Auch die Landwirte wollen die Graswege schützen”, weiß er. Denn diese würden nur einmal im Jahr zur Erntezeit genutzt. Sie könnten aber auch als Ausgleichsfläche dienen. Dies strebe die Gemeinde an, weil sie solche Kompensationsbereiche auch dringend als Ersatz für das geplante neue Baugebiet benötigt. Bei zwei konkreten Wegen stehe die Gemeinde derzeit in engem Kontakt zur Unteren Naturschutzbehörde, weil diese ein Landwirt übernehmen möchte und er dafür an anderer Stelle die 1,5-fache Fläche abgeben wolle. Kölle gibt jedoch auch Ellersiek recht, wenn es um den Erhalt von Graswegen gehe und dass diese durchaus einer besonderen Pflege bedürfen. Generell habe die Gemeinde den Naturschutz auf der Agenda und werde dies auch weiter verfolgen.