Dass Bürgermeisterin Marion Passuth nach zehnjähriger Amtszeit nicht erneut weitermachen wollte, war keine Überraschung. „Ich bin durch mit der Politik”, erneuerte sie ihre bereits vor Jahresfrist getroffene Entscheidung, „ich muss mir das in meiner Freizeit nicht antun”. Auf Nachfrage verwies sie auf ständige Dissonanzen in der Ratsarbeit. „Aber die Zusammenarbeit mit dem Grünen-Ratsherrn in unserer Gruppe und auch mit der CDU verlief immer gut”, ergänzte sie. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr”, gab Flügge zu. Aber er könne ihre Gründe nachvollziehen: „Ich habe das ja selbst in den letzten zehn Jahre erlebt.” Auch Harald Schmidt nannte den gleichen Grund für sein Ausscheiden. Für den Schmarrier Walter Krüger waren Altersgründe entscheidend. Der Diplomingenieur und Vertriebsleiter Thorsten Flügge, der gern Passuths Nachfolge antreten würde, sieht mit Bastian Schulz, Klaus Gerlach (Schmarrie), Patrick Roiss (Schmarrie), Henning Ordas, Martin Nossek (Schmarrie) und Anna Schiefer ein Team hinter sich, das die Gemeinde „pragmatisch, ohne Polemik und ohne falsche Versprechen” voranbringen möchte. Eine Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen oder Gruppen komme dabei für die SPD durchaus in Frage, „aber man darf nicht gegen alles sein”. Flügge wünscht sich stattdessen „Rückenwind”, den die Gemeinde auch wegen ihrer finanziellen Sorgen brauche. Passuth riet ihren Nachfolgern, „bei Entscheidungen nicht sich zu sehen, sondern das, was die Bürger möchten”. Sie habe in dieser Situation bereits oft gestanden: „Als Privatperson hätte ich anders abgestimmt.” Zu den Zielen der SPD in den kommenden fünf Jahren zählen unter anderem der Umbau und die bessere Nutzung des Hülseder Dorfgemeinschaftshauses, den Glasfaserausbau, die Fortsetzung des Anruf-Taxis und den Radweg Hülsede-Pohle sowie die Ausweisung „sinnvoller Baugrundstücke für ein gesundes Wachstum”. Foto: al