Damit haben die Heimatfreunde einen weiteren Fingerzeig gegeben, dass Essen eben nicht nur aus dem Supermarkt kommt. Vielmehr wollen sie möglichst viele Lebensmittel nach alten Traditionen und mit über Generationen bewährten Methoden herstellen. Begonnen hatte ihre Initiative bereits vor Jahren mit den alten Obstsorten auf der Streuobstwiese, aus denen naturreiner Saft entstehen konnte. Und vor der jetzt zweiten Kartoffelernte verabredeten sich Mitglieder des vereinsinternen Kreativteams, Gurken nach fünf verschiedenen Rezepten einzukochen und einzulegen. Die ersten Kostproben gab es am kleinen Feuer, über dem Stockbrot gebacken und in dessen Asche Kartoffeln gegart wurden. Auch gedörrte Apfelringe machten die Runde. Zuvor war tüchtig gebuddelt worden. Was Grabegabeln oder die nackten Hände nicht erwischt hatten, kullerte nun dank des Treckers von Jonas Leifheit und angespanntem Roder ans Tageslicht. Nach nur einer Stunde war das Feld abgeräumt. Manche stellten sich geduldig an der historischen Sortiermaschine an, die vom Vorsitzenden Ferdinand Exler mit Muskelkraft betrieben wurde und die kugelige Ernte nach Größe sortierte. Nur wenige Tage später waren Vereinsmitglieder und Interessierte wieder gefragt, um die neue Apfelernte auf der Streuobstwiese einzubringen. Die Früchte gingen in die Kelterei, damit schon bald Schule und Kindergarten mit Saft versorgt werden können. Außerdem will das Kreativteam bald zum ersten Mal Sauerkraut in speziell beschaffte Töpfe einlegen. Zwar sind die Kohlköpfe diesmal noch vom Bio-Bauern gekauft worden. Aber vielleicht wächst neben Kartoffeln bald auch Kohl auf einem Apelerner Acker.Foto: ab