Der mit mehrmonatiger Verspätung jetzt in Lauenau abgehaltene Kreisschützentag fand ebenfalls unter enormen Beschränkungen statt. Die Fahnenträger traten mit Masken an; Mundt mahnte wiederholt die fälligen Abstände an. Während für Monate Zwangspause in den in den Schützenhäusern galt, blieb der befürchtete Mitgliederschwund aus. Kreisweit gab es nur knapp 50 Austritte oder Beendigung durch Tod. Das Minus konnte durch Eintritte nicht kompensiert werden. Der neue Vorsitzende des Niedersächsischen Sportschützenverbands (NSSV) und Vizepräsident im Deutschen Schützenbund (DSB), Wilfried Ritzke, rief die Vereine des Kreisverbands dazu auf, am 9. und 10. Oktober ihre Schützenhäuser zu öffnen, um „Mitglieder zurückzuholen”. Er ehrte die beiden langjährigen Kreisvorstandsmitglieder Heidrun und Dieter Kölle mit dem Ehrenkreuz des Deutschen Schützenbunds in Bronze. Unter den mit einer Kreisverdienstnadel Ausgezeichneten befand sich der kürzlich gewählte neue Vorsitzende der Schützengilde Schmarrie, Ulrich Plener. Verdienstnadeln für ihre erfolgreiche Teilnahme bei Landesmeisterschaften erhielten die Lauenauer Bogenschützen Andreas Möller, Simon und Yasmin Raber. Ritzke kündigte an, auf Landesebene Talente unter den Sportschützen mehr als bisher zu fördern. Ausgebildete Scouts wollen in die Kreisverbände kommen: „Es geht nicht ums Abwerben”, betonte Ritzke, „sondern um Unterstützung”. Ziel sei es, mehr Schützen zu Deutschen Meisterschaften und internationalen Wettkämpfen zu entsenden. Die Ehrengäste der Veranstaltung machten den Schießsportlern Mut: Bundestagsmitglied Maik Beermann und Landtagsabgeordneter Karsten Becker sahen „ein Stück Hoffnung auf einen Neustart”. Auch Lauenaus Gemeindedirektor Sven Janisch sprach von „Chancen für einen Wiederbeginn in Gemeinschaft”– und warb für den Besuch der Schützenjugend in der nächsten Saison der Lauenauer Eishalle. Unklar blieb, ob und wo die Kreisschützenfeste 2022 stattfinden können. Wenn sich keine Ausrichter melden, wird der festliche Rahmen für künftige Kreiskönige wohl wieder im Lauenauer Sägewerk gefunden. Foto: al