„Wir sind froh und richtig stolz”, sagen die Museumsvorstandsmitglieder Reiner Brombach. Axel Wohlgemuth und der Vorstand sowie Museumsleiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter unisono in der kleinen Feierstunde im Museum. Zwei Jahre Arbeit, Schweiß und Nerven sind der Verleihung vorausgegangen, der zugehörige Ordner umfasse mehrere hundert Seiten, weiß Twachtmann-Schlichter zu berichten. „Eine Auszeichnung, die viele Voraussetzungen verlangt, mit komplizierten Prüfungsvorgängen, die wir dank unserer haupt- und ehrenamtlichen Besetzung bestehen konnten”, berichtet Museumsvorstandsmitglied Reiner Brombach weiter. Dass auf dieses Siegel hingearbeitet werden müsse, sei schon lange klar gewesen, weiß Twachtmann-Schlichter. Für die umfangreiche Förderung für die Neukonzipierung sind von einigen Geldgebern gewisse Anforderungen hinsichtlich der Qualitätsmerkmale an das Museum gestellt worden, die Erlangung des Gütesiegels gehört mit dazu. Der Preis ist hoch angesiedelt und wurde in diesem Jahr nur an zehn Museen in Niedersachsen vergeben. Im Vorfeld mussten umfangreiche Konzepte hinsichtlich einer Grundfinanzierung, eines Leitbildes, des Museumsmanagements sowie des Sammlungs- und Bewahrungscharakters sowie zum Dokumentieren und Forschen und dem Ausstellen und Vermitteln der Museumsinhalte angefertigt werden. Besonders wichtig war hier das allgemeine Museumskonzept und Leitbild, in dem gesellschaftliche Ziele und die Arbeitsweise des Museums dargestellt werden. Daneben kam eine Delegation vom Museumsverband nach Bückeburg, um umfangreiche Fragenkataloge abzuarbeiten und das Konzept unter die Lupe zu nehmen. Zudem wurde mit Universitäten, Wissenschaftlern und Restauratoren zusammengearbeitet, um die Sammlung und die Lagermöglichkeiten zu optimieren. Weiter waren ebenfalls acht Wissenschaftler von anderen Museen zu Gast, die sich von der Arbeit vor Ort ein Bild machten. „Wir konnten nachweisen, dass wir nach den Kriterien und Standards des Museumsbundes arbeiten”, so Twachtmann-Schlichter. Das Gütesiegel gilt jedoch nicht auf Lebenszeit, sondern für sieben Jahre bis 2027, dann muss ein neuer Antrag gestellt werden. Eine nachfolgende, erneute Erlangung des Siegels sei jedoch unkomplizierter, da sich das Museum dann auf das bereits erstellte Konzept berufen könne. „Wir sind unglaublich stolz, dass uns das Siegel erstmalig verliehen wurde”, so die Museumsleitung. „Das ist bei Weitem keine Selbstverständlichkeit und nicht jedes Museum bekommt dieses Siegel”, so Brombach anerkennend. Die Arbeiten im und am Museum schreiten dabei stetig voran. „Wenn es keine Engpässe und Verzögerungen gibt, können wir im September, Oktober wiedereröffnen”, so die Verantwortlichen. Die Rohbauarbeiten seien zeitnah abgeschlossen, zum Start des neuen Jahres kann der Innenaufbau erfolgen. Foto:nh