Die Samtgemeinde Niedernwöhren präsentiert sich im Heimat-Check des Schaumburger Wochenblatts als attraktiver Wohnort mit deutlichen Stärken in Lebensqualität und Familienfreundlichkeit, aber auch mit klaren Herausforderungen bei Mobilität, Gesundheitsversorgung und Digitalisierung. Mit einem Mittelwert von 6,05 Punkten belegt die Gemeinde Platz 7 (von 14) im Landkreis Schaumburg und zeigt ein belastbares Bild aus Sicht der 110 Teilnehmern. Besonders positiv bewerten die Befragten die Lebensqualität (7,44 Punkte) und das Familien- und Kinderangebot (7,26 Punkte), beide über dem regionalen Durchschnitt und damit wichtige Pluspunkte insbesondere für junge Familien. Ebenso erhalten Sport und Vereine (7,33) sowie die Infrastruktur und Servicequalität (6,65) überdurchschnittliche Bewertungen. Gute Werte gibt es für die Bereiche Sauberkeit (6,48), Sicherheit (6,44), Einzelhandel (6,32), Seniorenfreundlichkeit (6,19) und Gastronomie (6,14).

Eigentlich traumhaft, aber ...

Ein Leser aus Lauenhagen beschreibt das Leben dort als „– trotz fehlendem Einzelhandel (Tante Emma oder Bäcker) – ein Traum, der aber auch nur funktioniert, wenn man sich von Hilfsmitteln wie einem PKW oder von Dritten abhängig macht ... eigentlich der pure Luxus, der obendrein hofeigenen Fitness und frischere Luft mitbringt.“ Bei Verkehr und ÖPNV gibt es deutliche Schwächen: Mit 5,05 (Verkehr) beziehungsweise 4,04 Punkten liegen beide Bereiche unter dem Schnitt im Landkreis und bilden die Hauptkritikpunkte im Alltag der Bürger. Auch Gesundheitsversorgung (5,51), Digitalisierung & Klima (5,26) sowie Kultur & Freizeit (5,19) werden als ausbaufähig bewertet.

Ein weiterer Teilnehmer kritisiert vor allem den zunehmenden Verkehr und schildert: „Niedernwöhren hat ein furchtbares Problem mit Rasern – wenn man Glück hat, fahren die Autos in der 50er Zone mit 70, oft auch deutlich schneller (und fügt hinzu, dass sei anhand der Geschwindigkeitsmessstellen deutlich sichtbar). Ebenso ist erstaunlich viel LKW und Schwerlastverkehr auf den Dorfstraßen. Fahrradfahren wird damit lebensgefährlich, falls man nicht unerlaubterweise auf dem Gehweg fährt und die Lärmbelästigung immens hoch. Wäre das bereits früher bekannt gewesen, würde ich nicht noch einmal hierhin ziehen.“ Zudem fehlt durch die Veränderungen über die Jahre oft ein klassischer Ortskern: „Unser Dorf hat keinen klassischen Ortskern wie beispielsweise einen Platz, einen Teich, eine Kirche oder ähnliches, was sehr schade ist.“ Zur ÖPNV-Situation heißt es: „Die ÖPNV Anbindung ist grundsätzlich gut, die Taktung (stündlich) aber ausbaufähig und vor allem früh morgens für Berufspendler unmöglich (die meisten Busse fahren nicht früh genug).“

Das wünschen sich die Bürger

Viele weitere Kommentare beziehen sich auf Verkehrslärm, fehlende Angebote für Jugendliche, die Instandhaltung von Radwegen und den Wunsch nach besseren Einkaufsmöglichkeiten. Ausbaufähig sind auch die Seniorenprojekte sowie eine bürgernähere Verwaltung. Es gibt Lob für das Engagement des Bürgermeisters – Kritik richtet sich an zu langsames Verwaltungshandeln und stockende Bauprojekte. Der Heimat-Check zeigt insgesamt: Niedernwöhren überzeugt durch hohe Lebensqualität, Familienfreundlichkeit und lebendige Vereinskultur. Die größten Aufgaben bleiben Mobilität, Nahverkehr, Gesundheitsversorgung und Digitalisierung. Die Identifikation der Bürger in der Gemeidne Niedernwöhren ist mit ihrem Wohnort hoch, doch ebenso groß ist der Wunsch nach spürbaren Verbesserungen für Alltag und Zukunft, besonders für junge Familien und Jugendliche.