„Entschuldigen Sie, ist dieser Platz noch frei, darf ich mich zu Ihnen setzen?“ Diese Frage geht vielen, die allein unterwegs sind und in einem Café einkehren, nicht so leicht von der Seele.  In Bückeburg startet daher eine Aktion, die in anderen Städten schon erfolgreich ist: Gastronomen markieren dabei Tische und Plätze, die speziell dafür gedacht sind, dass man sich zu einem „Fremden“ setzt und mit ihm gemeinsam sein Essen genießen kann, ins Gespräch kommt und eine gute Zeit haben kann. Die Aktion heißt „Bückeburg isst nicht allein” und fußt auf der Idee, dass man Hemmschwellen im aufeinander Zugehen durch die richtigen Rahmenbedingungen ganz schnell fallen lassen kann. Der wird nun in Bückeburg geschaffen. VHS-Leiterin Ute Urselmann und VHS-Mitarbeiter Moreno Ciotti haben das Konzept im Bückeburger Rathaus vorgestellt und Bürgermeister Axel Wohlgemuth dafür begeistert. Zusammen mit dem Bückeburger Stadtmarketing Verein trat man dann an die ersten Gastronomen heran, um die Idee von „Bückeburg isst nicht allein“ bekannt zu machen.  Zum Startschuss der Aktion im Mai sind nun die beiden Eiscafés „Adria“, das Café Augusta, die Hof-Apotheke und das Wirtshaus „Zur Falle“ mit dabei – weitere werden folgen; Interessierte können beim Stadtmarketing Material bekommen, um die Aktion zu bewerben. An den Eingangstüren der teilnehmenden Betriebe findet man dazu einen grünen Aufkleber, mit dem Logo der Stadt und dem Schriftzug „Bückeburg ist nicht allein“.  
Auf die Aufsteller achten
Damit die besondere Aktion auch für Gäste erkennbar ist, wird das Motto „Bückeburg isst nicht allein“ auf ausgewählten Tischen in den gastronomischen Betrieben mit Aufstellern beworben. Dort, wo man den Hinweis erblickt, findet man gleich gesinnte, also Menschen, die allein unterwegs sind, aber offen für einen netten Plausch beim Kaffeetrinken sind, gern ihr Mittagessen in Gesellschaft einnehmen möchten oder einfach neue Menschen kennenlernen wollen und nichts dagegen haben, sich ihren Platz dort mit anderen zu teilen.  Moreno Ciotti, der die Idee mitbrachte, hat dabei keine bestimmte Zielgruppe im Blick. „Man kann zwar oft ältere Menschen beobachten, die allein Kaffee trinken und Kuchen essen“, erklärt er, aber jedem, der allein unterwegs sei, tue etwas Gesellschaft gut. Niemand muss allein im Café sitzen, wenn das auch anders geht.