Das Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ ruft für Donnerstag, den 6. November, zu einem „Zug der Erinnerung“ auf. Die Veranstaltung erinnert an die Novemberpogrome des Jahres 1938 im Deutschen Reich. Die Kundgebung mit Musik und Gebeten bewegt sich entlang der Stolpersteine für Nenndorfer Bürger jüdischen Glaubens. Sie beginnt um 17 Uhr in der Hauptstraße 27 (Höhe Bayernstadl).
Nationalsozialisten läuteten vor 87 Jahren in ganz Deutschland eine weitere Phase der systematischen Bedrängung und Verfolgung jüdischer Mitbürger ein, wie die Organisatoren des Bündnisses festhalten. Die Täter setzen Synagogen in Brand, zerstörten und plünderten Läden jüdischer Inhaber, verprügelten und ermordeten Juden. „In Bad Nenndorf selbst fanden diese Pogrome nicht statt. 1938 waren die jüdischen Einwohner Bad Nenndorfs bereits vertrieben worden, es gab also keinen Bedarf mehr für `ethnische Säuberungen`“, wie die die Mitteilung ausführt.
Alle Bürger seien zum Denken an die Novemberpogrome, ihre Umstände, Täter und Opfer eingeladen. Vertreter der Kirchen und Glaubensgemeinschaften, von Stadt und Samtgemeinde, der Zivilgesellschaft sowie Schüler des Gymnasiums Bad Nenndorf, der IGS Rodenberg und der CJD-Schule Schlaffhorst-Andersen beteiligen sich mit Wort- und Musikbeiträgen.
Nach dem Beginn in der Hauptstraße bewegt sich die Gedenkveranstaltung durch die Fußgängerzone zum Haus Hauptstraße 14, wo Dr. Blumenberg praktizierte, führt weiter zur Parkstr.8 / Ecke Harrenhorst, wo sich früher die Pension Adler befand, und endet am Dr.-Ernst-Blumenberg-Platz. Bei sehr schlechter Witterung findet die Gedenkfeier in der St. Godehardi-Kirche statt.
Foto: BNib e.V.