Schließlich sei es eine besondere Kundengruppe, die sich sehr bewusst für den Kauf der doch teureren Fair-Trade-Produkten entscheide, um einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit im globalen Rahmen zu leisten, berichtete der Geschäftsführer. Eine gewisse Zurückhaltung sei aber doch zu verzeichnen. Überlagert werde diese jedoch von einem üblichen saisonalen Effekt. Im November und Dezember mit dem Weihnachtsgeschäft seien die Verkaufszahlen gut, während im Januar und Februar die Nachfrage zurückgehe. Es sei im üblichen Saisonrhythmus jedoch zu erwarten, dass sich das Geschäft in den folgenden Monaten wieder belebe.
Es sei keine Selbstverständlichkeit mit dem Team der ehrenamtlichen Verkäuferinnen die Öffnungszeiten (derzeit Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9.30 Uhr bis 13 Uhr und 15 Uhr bis 18 Uhr sowie Montag, Freitag und Sonnabend von 9.30 Uhr bis 13 Uhr) zu garantieren. Derzeit sei der Weltladen hier jedoch ganz gut aufgestellt, wobei es eine Daueraufgabe bleibe, neue Helfer zu gewinnen.
Neben dem Verkauf von Fair-Trade-Produkten im Geschäft in der Alten Lateinschule ist die Öffentlichkeitsarbeit eine weitere wichtige Aufgabe, die sich das Team des Weltladens gestellt hat. Die Folgen ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, welche unfaire Handelsbeziehungen in den Herstellerländern haben und die Alternativen aufzuzeigen, mit denen das Leben der dortigen Arbeitskräfte verbessert werden kann. Dies geschieht im Gespräch im Geschäft sowie über Veranstaltungen, die auf die Problematik aufmerksam machen. Unter anderem zeigte das Team im vergangenen Herbst im Kulturzentrum „Alte Polizei“ einen Film, in dem ein Projekt zur Herstellung von Schokolade in Ghana vorgestellt wird. Die Grundidee ist es, nicht nur die Kakao-Bohne als Rohstoff anzubauen und zu exportieren, die dann in Europa zu Schokolade weiterverarbeitet wird. Sondern auch den Herstellungsprozess des Endproduktes Schokolade in Ghana zu erledigen, um so einen weit größeren Teil der Wertschöpfung vor Ort zu belassen. Die produzierende Fabrik und die zuliefernden Bauern samt Zwischenschritten sind nach den Prinzipien des fairen Handels organisiert. Diese Schokolade aus Ghana ist eines der Produkte, die auch der Weltladen in Stadthagen anbietet.
Wichtiges Ziel ist es für das Weltladen-Team auch, für Stadthagen das Siegel als Fair-Trade-Town zu beantragen und zu erwerben (wie berichtet). Einen Vorstoß dazu unternahmen die Beteiligten im vergangenen Jahr. Einerseits soll die Verbreitung von Fair-Trade-Produkten damit direkt erhöht werden, andererseits wiederum das Bewusstsein für die Thematik geschärft werden.