Vor rund zwei Wochen ist an den Humoristen Vicco von Bülow alias Loriot erinnert worden, über dessen geistreiche Sketche man heute noch herzhaft lachen kann. Er wäre in diesen Tagen 100 Jahre alt geworden und hätte sich wohl auch über so manche Toiletten-Debatte in Wunstorf lustig gemacht.
Da wäre zum einen die Toilette auf der Badeinsel in Steinhude, die so wunderbar die Sicht auf das Wasser versperrt oder die Toilette am Schützenplatz, die zwar mit viel Tamtam und im Streit beschlossen, aber bislang auch noch nicht gebaut worden ist. Und nun meldet sich nach nur zwei Jahren die Bahn in Sachen Notdurft zurück. So nach dem Motto, wenn schon nicht die Züge pünktlich fahren und die Reisenden am Bahnhof herumstehen müssen, sollte es doch wenigstens ein stilles Örtchen geben.
So schnell wie damals mit dem Gestattungsvertrag in Aussicht gestellt, geht es aber auch jetzt nicht. Vielmehr wirkt es so, als traue der Gestattungsgeber Bahn dem Gestattungsnehmer Stadt nicht über den Weg, obwohl die doch das Recht innehat, eine öffentliche WC-Anlage zu errichten, zu betreiben und instand zu halten. Sie habe aber auch bei der Ausübung der Gestattung die betrieblichen Interessen des Gestattungsgebers zu berücksichtigen, heißt es gleich im nächsten Absatz des Gestattungsvertrages. Und da liegt dann wohl auch der Grund für das amtliche Unterhaltungsprogramm, das wohl mindestens noch bis 2026 weiterlaufen wird. Loriot würde vielleicht sagen, da die Große Koalition schon nicht an der Nudelkrise zerbrochen ist, wird sie auch die Toilettenfrage schadlos überstehen.