Wunstorfs erste Mountainbike- und BMX-Anlage ist freigegeben. Gleich neben dem Spielplatz in der Erich-Kästner-Straße an der Reiterkuhle wurde mit Hilfe von EU-Fördermitteln aus dem LEADER-Programm eine neue Anlage für Radsport-Fans fertiggestellt. Der Weg dorthin war länger als gedacht. Doch das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Im Mai begannen die Erdarbeiten für die Anlage, die jetzt den Namen Bikepark Wunstorf trägt. Die Planungen für das Vorhaben reichen allerdings schon drei Jahre zurück. Denn Freizeitangebote in Wohnortnähe sind beliebt bei Kindern und Jugendlichen und ein wachsender Bedarf mit Blick auf den Mountainbike- und BMX-Sport wurde erkannt. Illegal errichtete Rampen und Fahrbahnen wie die im Blumenauer Wäldchen mussten aus Sicherheitsgründen entfernt werden. Es folgte eine Debatte über das fehlende Angebot. Als Reaktion darauf entstand auf dem Gelände des Kinder- und Jugendzentrums „Der Bau-Hof“ eine BMX-Strecke , die von Anfang an großen Zuspruch fand, sich aber eher an ein jüngeres Publikum richtet.
Um das Angebot zu erweitern und auch älteren Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen eine unabhängige Nutzung zu ermöglichen, entstand die Idee einer öffentlichen Anlage an der Reiterkuhle. Hier wird auch die Altersgruppe zwischen 17 und 25 Jahren angesprochen, für die es bislang nur wenige passende Freizeitangebote gibt. Ort (eine natürliche Senke) und Umsetzung schienen keine großen Probleme zu bereiten, sogar Fördermittel aus dem LEADER-Programm standen bereit. Es kam aber anders. Das Gelände ist von den zuständigen Behörden der Region Hannover als Wald klassifiziert worden. Die Stadt musste daher formell eine Umwandlung vornehmen und einen Bebauungsplan aufstellen. Solche Verfahren mit öffentlichen Beteiligungsrunden sowie der Beratung in den Gremien sind langwierig und bürokratisch. Der finale Beschluss durch den Stadtrat fiel daher erst im Februar 2025.
Nun steht die Anlage und die sicherheitstechnische Abnahme ist erfolgt. Daher können Mountainbike- und BMX-Fahrer ab sofort auf verschiedenen Strecken unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen ihre Fahrkünste testen und ausbauen. Entstanden ist eine naturnahe Fahrrad-Geländestrecke mit Modellierungen und Sprüngen. Bereits am Freitag (1. August) ist die Anlage von Vertretern der Deisterfreunde (Deisterfreun.de e.V.) ausgiebig getestet worden. Der Verein hatte sich an der Gestaltung des Parcours beteiligt und soll auch bei der künftigen Unterhaltung aktiv eingebunden werden. Die Stadt strebt eine Kooperationsvereinbarung an. Die offizielle Einweihung ist für den 23. August vorgesehen.