(Wennenkamp) | Schaumburger Wochenblatt

Für die Pausen
zwischendurch (Foto: ste)

Für die Pausen
zwischendurch

Insgesamt 14 Kilometer Wanderwege betreut die Dorfgemeinschaft Wennenkamp mit 33 Bänken und vier Tischen für die Pause zwischendurch.
Wahrzeichen des Ortes ist Geschichte (Foto: ste)

Wahrzeichen des Ortes ist Geschichte

Nach 43 Jahren ist der Ludwigsturm in Wennenkamp Geschichte. Unter Mithilfe und Absicherung der Feuerwehr wurde der Turm im vergangenen Jahr gesprengt und Geld für den Neuaufbau ist derzeit nicht in Sicht. Damit der Turm nicht ganz in Vergessenheit gerät, nimmt die Jugendwehr des Ortes ein Miniaturmodell jetzt immer mit auf Tour. Ortsbrandmeister Jörg Großkop konnte auf der Jahreshauptversammlung der Wehr von vielen Höhepunkten im vergangenen Jahr berichten, darunter die Himmelfahrtsparty am Feuerwehrhaus. Auf seine 27 aktiven Kameraden kann sich Großkop im Ernstfall immer verlassen und der Nachwuchs steht mit Meike und Mark Gassenmeyer auch in den Startlöchern. Ein richtig „alter Hase” im Feuerwehrdienst ist Manfred Nagel, der für 40 Jahre geehrt wurde. Zehn Mal mussten die Wennenkämper zu Einsätzen ausrücken, darunter auch ein Verkehrsunfall mit einem Bus, bei dem der Fahrer verstarb. Ein Grund mehr für die Wehr, einen Übungsdienst mit einem Reisebus zu machen, wobei sich die Kameradinnen und Kameraden in die Technik einweisen ließen und Rettungswege aus einem Bus probten. Erstmals führten die Wehren im Taubenberg auch Wettbewerbe nach den neuesten Bestimmungen in Wennenkamp durch und sie waren damit im Landkreis ganz weit vorne, so dass auch viele Übungsbeobachter kamen. Über die Aktivitäten der Jugendwehr berichtete dann Bianca Garbe-Lehmeier. Am Blaulichttag, bei den Stadt- und Kreiswettbewerben, beim Stadtzeltlager und bei verschiedenen geselligen Aktivitäten waren die Jugendlichen dabei. Das bei einem Einsatz im Januar 2018 durch einen umfallenden Baum beschädigte Feuerwehrfahrzeug aus Wennenkamp erhält einen neuen Aufbau im Werk in Görlitz und ist dann auf dem neuesten Stand der Technik. Befördert wurde dann noch Julian Entorf zum Oberfeuerwehrmann.Foto: ste
Der Ludwigsturm: Nur Sekunden vom Stehen bis zum Liegen (Foto: ste)

Der Ludwigsturm: Nur Sekunden vom Stehen bis zum Liegen

„Das waren absolute Profis”, schwärmt Stadtbrandmeister Friedel Garbe, der bei der Sprenung des Ludwigsturms selbst dabei war und mit seinen Kameraden eine Brandschutzwache stellte. Denn so eine Sprengung kann auch schon mal einen Brand auslösen. Doch das Spezialteam des THW machte ganze Arbeit, setzte die Sprengladungen an den genau richtigen Stellen und am Ende waren es nur Sekunden, bis der 1975 neu gebaute Ludwigsturm II am Boden lag. Der erste Ludwigsturm stand von 1901 bis 1918 am selben Ort. Bei einer Kontrolle 2017 war dann festgestellt worden, dass das Fichtenholz in Teilen mürbe geworden war. Besonders die Unterzüge unter den Plattformen waren morsch. Lebensgefahr drohte und deshalb hatte die Stadt den Turm seit fast zwei Jahren für den Besucherverkehr gesperrt. Jetzt ist der Turm nur noch Altholz, das voraussichtlich sogar als Sondermüll entsorgt werden muss, da Lacke und Farben aufgetragen wurde. Friedel Garbe will mit seinen Kameraden die besten Kanthölzer noch für den Bau einer großen Sitzbank „...in Erinnerung an den Ludwigsturm” heraussägen: „Den Rest muss dann die Stadt entsorgen!” Garbe selbst war anfangs skeptisch, ob der Turm nicht doch zu retten gewesen wäre: „Aber das jetzt sichtbare morsche Holz spricht eine deutliche Sprache!” Ob an gleicher Stelle jemals wieder ein neuer Turm stehen wird, das ist fraglich. Denn ein Neubau würde nach städtischen Schätzungen pro laufendem Höhenmeter etwa 10.000 Euro kosten und die stehen bislang in keinem Haushalt zur Verfügung. Foto: ste/privat
Sperrung des LudwigsturmsMorgen wieder
VatertagspartyFeuerwehr feiert ihren doppelten GeburtstagHimmelfahrt nicht am LudwigsturmEin Pfeifen bedeutet „Rückzug”Doppelveranstaltung am TaubenbergWahl von SchiedspersonenStadt-AtemschutzübungFamilienfest am Feuerwehrhaus
Das Fazit lautet: Das Problem ist der Mensch und nicht etwa die Maschine (Foto: ste)

Das Fazit lautet: Das Problem ist der Mensch und nicht etwa die Maschine

Für den Leiter der Sonderkontrolle „Zweirad” in Wennenkamp, Polizeikommissar Michael Oberheide, war die Kontrolle ein voller Erfolg. Gemeinsam mit sechs Kollegen der „Spezialisierten Kontrollgruppe Krad” der Polizeidirektion Göttingen kontrollierte er 69 Kräder auf der K 77 in Wennenkamp. Genau dort entlädt sich immer wieder der Ärger der Anwohner über zu laute Motorräder an den Wochenenden. Deshalb waren die Wennenkämper auch froh über die Kontrolle und Friedel Garbe, Verwaltungsstellenleiter des Dorfes, versorgte die Einsatzkräfte mit gekühlten Getränken. Das Ergebnis der Kontrolle sprach dann allerdings für die Zweiradfahrer. Von den 69 kontrollierten Fahrzeugen waren 59 technisch einwandfrei und nur bei zehn Motorrädern wurden kleinere technische Mängel gefunden, die mit einer Mängelmeldung geahndet wurden. Drei Mal wurde eine Ordnungswidrigkeitenanzeige wegen zu hoher Lautstärke gefertigt, ein Fahrer hatte an seiner Maschine sogar den „db-Killer”, ein Geräte im Auspuff zur Verringerung der Lautstärke, entfernt. Drei weitere Ordnungswidrigkeiten wurden wegen technischer Veränderungen gefertigt. Einem Fahrer wurde die Weiterfahrt mit seinem Motorrad untersagt, da die Sicherheitsmängel zu gravierend waren. Der Kupplungshebel war zu kurz, die Fußrasten weggeschliffen und scharfkantig, der Kettenschutz fehlte und die Reifen waren nicht vorschriftsmäßig. Besonders gefährlich und ärgerlich waren zwei „Wegfahrer”, die das Anhaltesignal missachteten und mit hoher Geschwindigkeit die Kontrollstelle verließen. Die eingesetzten Kollegen aus Rinteln, Hameln und Stadthagen waren auch technisch gut ausgerüstet für die Kontrolle. Ein beweissicheres Phonmessgerät mit externem Drehzahlmesser ließ bei der Lautstärke keine Diskussionen aufkommen. Ein Ergebnis brachte die sechsstündige Kontrolle aber auch: Das Problem auf den Motorrädern ist der Mensch und nicht die Maschine! Die vorschriftsmäßigen „Cruiser” stören die sonntägliche Ruhe der Wennenkämper nicht. Es sind diejenigen, die die Straßen mit Rennstrecken verwechseln und den sprichwörtlichen „Hahn” so richtig aufdrehen. Die Kontrolle hatte auch eine Signalwirkung in der Szene. In den angesagten Motorradtreffs in der Nähe der kurvenreichen Strecke diskutierte man über die Polizeiaktion und für die meisten Kontrollierten war die Kontrolle auch Beweis dafür, dass sie sich korrekt im Straßenverkehr mit ihrem Hobby „Motorrad” bewegen. Foto: ste
Es herrscht „Gefahr im Verzug” bei Friederike (Foto: ste)

Es herrscht „Gefahr im Verzug” bei Friederike

Beim letzten Orkan „Friederike” wurde das Feuerwehrfahrzeug aus Wennenkamp durch einen umstürzenden Baum auf der K 77 von Uchtdorf nach Wennenkamp beschädigt. Daraufhin hatte Friedel Garbe als Stadtbrandmeister und Wennenkämper Feuerwehrmann mit jeder Menge Spott und Häme wie „Friedel und Friederike passen nicht zusammen” zu leben. Doch die Berichterstattung einer Zeitung passte Ortsbrandmeister Jörg Großkop nun so gar nicht ins Konzept: „Das ist undifferenziert und schlecht recherchiert!” Es habe nämlich „Gefahr im Verzug” für Menschen bei dem Sturm gegeben, die von den umstürzenden Bäumen eingeschlossen worden seien. Die Feuerwehr habe da helfen müssen. Das Wennenkämper Fahrzeug ist derzeit in Görlitz in einer Reparaturwerkstatt und bald wieder einsatzbereit. Im Jahresrückblick ließ Großkop auch noch einmal die Leichenbergung nach Suizid Revue passieren: „Da hätte ich mir mehr ältere Kameraden an der Einsatzstelle gewünscht!” Viele der jungen Kameradinnen und Kameraden seien mächtig „...blass um die Nase” geworden. Erfreulich war, was Bianca Garbe für den Nachwuchs der Wehr berichtete. Sie sammelte mit ihren neun Schützlingen so viel Kastanien, dass (mit zusätzlich drei Kindern auf der Waage) 248 Kilogramm zusammenkamen und die Firma „XOX” aus Hameln dafür bei Abgabe als Gegenleistung 24,8 Kilogramm Chips kostenlos herausgab. Ambitioniert sind die Ziele der Wehr in Sachen Wettbewerbe: „Am 3. März werden in Stadthagen die neuen Wettbewerbsbedingungen vorgeführt!” Der Titel des Stadtmeisters würde Wennenkamp gut zu Gesicht stehen, fand Großkop. Der wurde dann von Dirk Hahne als stellvertretenden Kreisbrandmeister zum Brandmeister befördert, Tim Junker wurde Oberfeuerwehrmann. Eine Ehrung für 25 aktive Jahre gab es für Dirk Krämer. Mark Gassenmeyer wurde von der Jugendwehr in die aktive Abteilung übernommen.Foto: ste
Willkommens-Show für neues Fahrzeug (Foto: ste)

Willkommens-Show für neues Fahrzeug

Die Übung der passiven Mitglieder der Ortswehr in Wennenkamp stand in diesem Jahr unter einem besonders guten Stern. Trotz Nieselregen und drei Grad Kälte kamen neben den Passiven auch viele Aktive und Bürgermeister Thomas Priemer, denn es galt etwas zu feiern. In der Garage der Ortswehr steht nämlich ab sofort ein nagelneuer VW Bulli, der als Ersatz für das mittlerweile 26 Jahre alte Mannschaftstransportfahrzeug von der Stadt angeschafft wurde. Eine Besonderheit: „Der alte Mannschaftstransporter wurde uns vor zehn Jahren gesponsert”, so Stadtbrandmeister Friedel Garbe. Der hörte es zusammen mit Ortsbrandmeister Jörg Großkop gerne, dass die Philosophie von Bürgermeister Thomas Priemer eindeutig in der Frage der Ersatzbeschaffungen ist: „In einem MTW können sich die Kinder und Jugendlichen der Wehren bei Transporten anschnallen und außerdem sind die MTW wichtige Nachrückerfahrzeuge”, so Priemer, der die Beschaffung solcher Fahrzeuge als wichtig für alle Ortswehren ansieht. Eine knackige Aussage in Zeiten knapper Kassen, doch der Rat hatte für dieses Fahrzeug in den Haushalt 35.000 Euro eingestellt; weitere könnten folgen. Für Friedel Garbe ein gutes Signal für die Feuerwehren und entsprechend fiel die Show aus, mit der das Fahrzeug präsentiert wurde. Mit Girlanden an der Motorhaube, Blaulicht in Aktion und einem kurzen „Guten Morgen Wennenkamp”über die Signalanlage und das Martinshorn wurde das Fahrzeug im Ort begrüßt. 70 Stunden Eigenleistung hatten die Feuerwehrleute in die Ausrüstung des Fahrzeugs gesteckt, allen vorweg Andreas Gawel in seiner Firma „1 A Autoservice” in Rinteln. Foto: ste
Das Mahnmal „Denk mal” wird aufgestellt (Foto: ste)

Das Mahnmal „Denk mal” wird aufgestellt

Befeuert durch einen schweren Verkehrunfall, bei dem ein Motorradfahrer auf der Kreisstraße 77 in Wennenkamp vor etwa zwei Wochen zu Tode kam, wurde jetzt durch die Polizei und Verkehrswacht in Wennenkamp das „Unfall Denk mal” aufgestellt mit dem Plakathinweis „Runter vom Gas” und einer Geschwindigkeitstafel am Ortseingang. Ortsbrandmeister Friedel Garbe, der selbst in unmittelbarer Nähe zur Ortsdurchfahrt wohnt, weiß: „90 Prozent der Motorradfahrer fahren absolut vernünftig!” Doch der Rest macht den Wennenkämpern ordentlich zu schaffen, denn bei bis zu 100 Motorradfahrern an sonnigen Tagen pro Stunde ist an Ruhe nicht zu denken. Der größte Teil der Kradfahrer fährt dabei Richtung Goldbeck, einige aber auch immer hin und her: „Dabei werden auch Zeiten mit der Stoppuhr für gewisse Abschnitte der Strecke genommen”, so Garbe, der zusammen mit Erwin Baukrowitz von der Dorfgemeinschaft einen Sponsor für eine eigene Geschwindigkeitsanzeige für Wennenkamp gefunden hat. Die soll im nächsten Jahr aufgestellt werden. Ordnungsamtsleiter Ulli Kipp sieht gemeinsam mit Dr. Joachim Steinbeck als Stadtjurist in einer Streckensperrung für Motorräder keine Alternative zu den präventiven Maßnahmen: „Die Verbindungsstraßenfunktion der K 77 ist mit der K 74 in Westendorf nicht zu vergleichen!” Auch ein Tempolimit ist nicht so ohne Weiteres möglich: „Die rechtlichen Voraussetzungen sind nicht gegeben”, so Dr. Steinbeck, und weiter: „Auch die Szene der Motorradfahrer ist gut vernetzt und informiert und man kann Streckensperrungen nicht ohne Weiteres einführen!” Deshalb setzt die Stadt auf Prävention und ist froh über das „Unfall Denk mal” der Verkehrswacht, das auch schon in der Rintelner Innenstadt große Aufmerksamkeit auf sich zog. „Ich habe auch hier in Wennenkamp schon einige Male Prospekte nachfüllen müssen”, so Friedel Garbe, der auch die Feuerwehr stark durch die große Zahl der Unfälle belastet sieht. Er wünscht sich, ähnlich wie am Köterberg, weitere Hinweisschilder wie etwa „Unfalltod droht”. Kriminalhauptkommissar Jörg Stuchlik begleitete auch schon die Aufstellung des verunfallten Motorrades in der Rintelner Innenstadt und ist sich sicher: „Es macht betroffen, wenn man die zerstörte Maschine sieht!”Foto: ste
Jubiläums-Rausch im Seeadlerdorf (Foto: ste)

Jubiläums-Rausch im Seeadlerdorf

Passend zur Siegerehrung der Jugendfeuerwehr-Wettbewerbe kreiste über den Köpfen der Feiernden ein großer Greifvogel und schnell war man geneigt zu glauben, dass es sich dabei um den weit über die Grenzen Wennenkamps hinweg bekannten Seeadler handelt. Doch es war ein „Roter Milan” (oder auch Gabelweihe), der den Triple-Sieg der Möllenbecker mit ihrer Gruppe „Rot” auf Platz eins, „Schwarz” auf dem zweiten und „Weiß” auf dem dritten Platz mitverfolgte. Uchtdorf landete auf Platz vier, Krankenhagen-Volksen auf fünf und sechs, dann kam Rinteln vor Wennenkamp, Goldbeck und Steinbergen/Ahe auf dem zehnten Platz. Markus Schade von der Kreis-Jugendfeuerwehr Schaumburg freute sich zusammen mit dem stellvertretenden Stadt-Jugendfeuerwehrwart Achim Heger, dass die Kinder und Jugendlichen mit so viel Spaß und Engagement bei der Sache waren und beide dankten auch dem Wertungsgericht aus Niedernwöhren, Obernkirchen und Stadthagen für ihre Arbeit. Bei den Grußworten der Gästen hielten sich die Redner dem Anlass angepasst kurz. „Am meisten angesehen ist der Redner, der die kürzeste Rede hält”, stellte Markus Schade aus seiner eigenen Jugendwehrzeit fest und so sprach auch Ulli Kipp für die Stadt Rinteln nur wenige Worte und endete mit dem Slogan „Jugendfeuerwehr: Unsere Zukunft!” Stadtbrandmeister Friedel Garbe freute sich insbesondere über die Fröhlichkeit, die den ganzen Tag über in den Gesichtern der Kinder und Jugendlichen abzulesen war: „Auch wenn sie nicht ganz vorne mit dabei waren!” Die jüngste Gruppe mit einem Durchschnittsalter von zwölf Jahren kam übrigens aus Engern und belegte am Ende den 14. Platz.
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